CES

Warner will komplett auf Hybrid-HD-Disc umstellen

Nach Angaben des für den Heimvideomarkt zuständigen Präsidenten will Warner nach dem Start der Massenproduktion der "Total HiDef Disc" (THD) keine Scheiben mehr veröffentlichen, die nur Blu-ray Discs oder HD DVDs sind.

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Von
  • Nico Jurran

Ron Sanders, seines Zeichens Präsident der Heimkinosparte von Warner Bros., hat auf der CES bekanntgegeben, dass sein Studio nach dem Start der "Total HiDef Disc" (THD) aus eigenem Hause keine einzelnen Blu-ray Discs oder HD DVDs mehr veröffentlichen wird. Bei der THD handelt es sich um eine zweiseitige Disc, die auf der einen Seite dem Blu-ray-, auf der anderen dem konkurrierenden HD-DVD-Format folgt – jeweils wahlweise in der ein- oder zweischichtigen Variante. Da man plane, auf beiden Seiten der Disc den exakt gleichen Inhalt zu bieten und der Zuschauer dasselbe Seherlebnis geliefert bekommt, wäre der doppelte Vertrieb überflüssig, meinte Kevin Tsujihara von der Warner Home Entertainment Group.

Die ersten THD sollen Ende 2007 auf dem US-Markt verfügbar sein. Auf der CES präsentierte Warner die THD-Version des Films "Superman Returns", konkrete Titel und Verkaufspreise will das Studio aber erst später bekannt geben. Die THD koste laut Sanders "nicht viel mehr als reguläre HD-Discs". Marktanalysen hätten laut Sanders ergeben, dass Kunden für den Sicherheitsfaktor, den die THD biete, einen Aufpreis zahlen würden.

Für Studios sei interessant, dass man die für BD- und HD-DVD-ROM fälligen Lizenzgebühren lediglich addiert habe. Die Studios müssten also nicht mehr zahlen, und auch die Lizenzinhaber bekämen dieselben Gebühren, lediglich auf anderem Wege. Allerdings kündigten bislang lediglich Warners Schwesterstudios HBO und New Line an, ebenfalls wechseln zu wollen. Die meisten anderen Studios unterstützen derzeit eines der beiden um die DVD-Nachfolge konkurrierenden Formate exklusiv.

In einer optimalen Welt gäbe es nur ein HD-Disc-Format, meinte Tsujihara, aber andererseits viele Märkte, in denen verschiedene Formate erfolgreich koexistieren. Als Beispiel nannte er die Videospieleindustrie mit Playstation 3, Xbox 360 und Wii. Die THD sei beispielsweise großartig für Kunden, die in einem Raum eine PS3 und in einem anderen einen HD-DVD-Player betreiben würden. (nij)