3D-Platzhirsch Maya mit Python und neuer Simulations-Engine
Die Version 8.5 der 3D-Software Maya fĂĽhrt ein neues Simulations-Framework ein und unterstĂĽtzt die Open-Source-Skriptsprache Python.
Maya 8 ist noch kein halbes Jahr auf dem Markt, da kündigt Autodesk schon die sofortige Verfügbarkeit einer neuen Version seines 3D-Modelling- und Animationspakets an. Zu den wesentlichen Neuerungen von Maya 8.5 gehören das einheitliche Simulations-Framework "Nucleus" sowie die Unterstützung der offenen Skriptsprache Python zur Automatisierung von Abläufen. Darüber hinaus veröffentlicht der Hersteller die Mac-Version erstmals als Universal Binary.
Ihr Unified Simulation Framework haben die Maya-Entwickler sinnigerweise "Nucleus" getauft. Das neue System soll interaktive Simulationen leichter machen, bei denen dynamische Objekte miteinander interagieren. Bei diesen Objekten kann es sich sowohl um Flüssigkeiten und Stoffe, aber auch um feste Körper handeln.
Maya 8.5 Unlimited enthält "nCloth" als erstes Nucleus-Modul, das 3D-Grafikern eine einfachere Behandlung von Kollisionen bei Textilien, Plastik, Metall und ähnlichen Materialien ermöglicht. Ncloth kann beispielsweise bestimmen, wie sich ein Umhang verhalten muss, der über einer Jacke hängt. Darüber hinaus unterstützt nCloth auch ein Luftdruckmodell, um Objekte aufzublasen oder zusammenschrumpeln zu lassen.
Von einer anderen Neuerung profitieren Besitzer beider Maya-Varianten. Version 8.5 integriert Python als Skriptsprache, wobei die bisherige Maya-Skriptsprache MEL erhalten bleibt. Autodesk zufolge wurde Python genausotief mit Maya verzahnt wie MEL, sodass 3D-Entwickler den Modeller leichter mit Software von Drittanbietern verzahnen können. Darüber hinaus bietet Maya 8.5 neue Mental-Ray-Shader für Sonne und Himmel sowie eine Funktion, um Polygon-Attribute zwischen Objekten auszutauschen.
Auch nach dem Preissturz vor vier Jahren gehört Maya weiterhin nicht zu den billigen 3D-Anwendungen: Maya Complete kostet 2500 Euro. Das Nucleus Unified Simulation Framework steckt nur in der 8745 Euro teuren Unlimited-Version, die auch Haar und Fell simuliert. Updates von Maya 8 schlagen mit 1034 beziehungsweise 1427 Euro zu Buche. Wie schon bei Maya 8 gibt es auch diesmal keine kostenlose Schnupperversion. Die insbesondere bei Studenten beliebte Personal Learning Edition von Maya setzt immer noch auf Maya 7.0.1 auf. (ghi)