PS3-Lieferung zum Start - wenn man noch eine PSP dazukauft [2. Update]
Der deutsche Online-Händler Amazon garantiert bei seiner Vorbestellaktion zur Playstation 3 die Lieferung zum Start nur, wenn man auch eine Playstation Portable inklusive dem Spiel "Ridge Racer Platinum" dazukauft.
Wer an einer Vorbestellaktion für Sonys am 23. März in Europa erscheinden Playstation 3 (PS3) teilnimmt, geht in der Regel davon aus, dass ihm die Spielkonsole zum Verkaufstart geliefert wird. Tatsächlich sichert dies der deutsche Online-Händler Amazon.de auch zu – allerdings nur, wenn der Kunde gleich noch Sonys portable Spielkonsole Playstation Portable (PSP) inklusive dem Spiel "Ridge Racer Platinum" dazukauft. So ist auf der Angebotseite zur PS3 zu lesen: "Der alleinige Kauf der PlayStation-3-Konsole oder der PlayStation-Portable-Konsole inklusive Ridge Racer Platinum führt nicht dazu, dass eine PlayStation-3-Konsole für Sie reserviert wird."
Zu den rund 600 Euro für die PS3 (60-GByte-Version) kommen so also noch einmal 200 Euro für PSP und Spiel. Böse Zungen könnten an dieser Stelle behaupten, dass Amazon hier die inzwischen als Ladenhüter verschrieene PSP an den Mann oder die Frau zu bringen versuche. Eine Nachfrage von heise online bei Amazon nach der Motivation für das Angebot blieb bislang unbeantwortet.
Unklar ist daher bislang noch, was Amazon in der Praxis unternimmt, falls Käufer des PS3/PSP-Bundles nach Erhalt der Ware lediglich die tragbare Konsole inklusive Spiel zurücksenden. Bei Amazon ist folgende Formulierung zu finden: "Die Lieferung der PlayStation-3-Konsole ist nur möglich, wenn Sie sowohl die PSP inklusive Ridge Racer Platinum als auch die PlayStation-3-Konsole bestellt haben, die PS3-Konsolenbestellung bis zur Erstauslieferung der PlayStation 3 aufrechterhalten wird und die PlayStation Portable Konsole inklusive Ridge Racer Platinum nicht storniert oder zurückgeschickt wurde."
Was Sony von diesem Angebot von Amazon hält, war bislang ebenfalls nicht in Erfahrung zu bringen. Amazon jedenfalls erweckt den Eindruck, die Bundle-Aktion sei mit dem Playstation-Hersteller abgesprochen, denn der Online-Einzelhändler führt zur Beschreibung der Aktion aus: "Bei einigen Produkten, die sehr stark nachgefragt werden, kann es zu Lieferengpässen seitens des Herstellers kommen. Insbesondere bei der Neueinführung von Videospielkonsolen herrscht erfahrungsgemäß größere Nachfrage nach den Konsolen, als die Hersteller zum Start ausliefern können. Auch zur Einführung der PlayStation 3 rechnen wir mit Lieferengpässen. Deshalb stellen wir Ihnen gemeinsam mit Sony Computer Entertainment Deutschland diesen besonderen Service zur Verfügung, mit dem wir Ihnen durch den Kauf dieses Bundles ermöglichen können, dass Ihre Vorbestellung bei der Erstauslieferung der PS3-Konsolen berücksichtigt wird."
[Update]:
Amazon teilte mittlerweile mit, dass man das PS3/PSP-Bundle als unteilbar betrachte. Kunden hätten daher nicht die Möglichkeit, die tragbare Konsole bei Nichtgefallen einzeln zurückzuschicken. Dass es sich um ein gemeinsames Angebot handele, zeige sich laut Unternehmenssprecherin daran, dass beide Geräte über die PS3-Aktionsseite mit einem Knopfdruck in den Warenkorb legen lassen. Die Geräte erscheinen dort jedoch als getrennte Posten mit Einzelpreisen.
Kunden, die an der im vergangenen Jahr durchgefĂĽhrten PS3-Vorverkauftsaktion (ohne PSP) teilgenommen haben, sollen die Spielkonsole wie versprochen zum Start erhalten. Die neue Aktion sei gemeinsam mit Sony Computer Entertainment Deutschland (SCED) ausgetĂĽftelt worden.
[2. Update]:
Der Annahme, dass es sich bei Sonys PSP um einen Ladenhüter handeln soll, widerspricht Amazon. Derzeit stünde die Konsole auf Verkaufsrang 49 der Game-Charts bei Amazon.de. "Alle Produkte, die eine Platzierung in den Hot 100 Charts haben, zählen zu den Produkten die derzeit eine hohe Nachfrage bei unseren Kunden haben", betonte eine Sprecherin. Sonys jüngste Quartalszahlen, bei deren Vorstellung Sony-Finanzschef Nobuyuki Oneda von schleppenden Geschäften mit der PlayStation Portable sprach, geben den Kritikern aber Recht: Immerhin hat Sony im dritten Quartal 2006 weltweit lediglich 1,76 MillionenPSPs ausgeliefert, 4,46 Millionen weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dies ist ein Rückgang um über 70 Prozent.
(nij)