Ego-Shooter verbessern die visuelle Leistung

Nach den Neurowissenschaftlern beeinflusst das Spielen von Actionspielen die kognitive Verarbeitung visueller Information.

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Von
  • Florian Rötzer

Die Diskussion über ein Verbot der so genannten "Killerspiele" hat ein wenig in den Hintergrund gedrängt, dass auch Ego-Shooter sensomotorische und andere kognitive Fähigkeiten wie strategisches Denken fördern können. Wissenschaftler der University of Rochester haben nun in Experimenten gezeigt, dass Ego-Shooter, in diesem Fall Unreal Tournement, im Gegensatz zu anderen Computerspielen die Sehleistung verbessern.

Die Wissenschaftler hatten für ihren Versuch Studenten gesucht, die im vergangenen Jahr nicht oder nur wenig gespielt hatten – was gar nicht so einfach war. Die Versuchspersonen mussten zunächst einmal, ähnlich einem Sehtest, auf einer elektronischen Schautafel mit mehreren Zeichen die Orientierung eines "T" erkennen. Ein Teil der Studenten sollte dann einen Monat lang täglich möglichst eine Stunde Unreal Tournament, die Kontrollgruppe Tetris spielen, das visuell weniger anspruchsvoll ist. Während sich bei den Tetris-Spielern keine Verbesserung ergab, konnten die Ego-Shooter-Spieler ihre Leistung bei der Erkennung des "T" um 20 Prozent verbessern.

Die Verbesserung ergab sich sowohl in dem visuellen Feld, das beim Computerspielen vornehmlich beansprucht wird, aber auch an der Peripherie des Sehfeldes. Die Neurowissenschaftlerin Daphne Bavelier leitet daraus ab, dass das Spielen von Actionspielen die kognitive Verarbeitung von visuellen Informationen beeinflusst: "Diese Spiele treiben das menschliche visuelle System an seine Grenzen, und das Gehirn passt sich daran an. Dieses Lernen überträgt sich auf andere Aktivitäten und möglicherweise auf das Alltagsleben." Bavelier geht davon aus, dass sich daraus auch Trainingsprogramme für Menschen mit Sehschwächen, beispielsweise Kurzsichtigkeit, entwickeln lassen könnten. (fr)