Facelifting für die koreanische Robot-Eva

Weil die singende Robotschönheit EveR-2 dem Publikum nicht gefiel, wird sie als erster Roboter einer Schönheitsoperation unterzogen.

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Von
  • Florian Rötzer

Nicht nur die Menschen sehen sich genötigt, ihren Körper mit allen möglichen Mitteln, einschließlich plastischer Chirurgie, attraktiver zu machen. Auch die Hersteller von Robotern müssen nicht mehr nur auf Funktion achten. Das betrifft vor allem die Gattung der Androiden, die sich möglichst menschenähnlich verhalten und wie Menschen aussehen sollen. Ähnlich wie Menschen, die im Show-Geschäft oder in der Öffentlichkeit tätig sind, ist für Androiden, mit denen durch öffentliche Show-Auftritte Geld verdient werden soll, die "Schönheit" wichtig.

Baeg Moon-hong vom Korean Institute for Industrial Technology (KITECH) hat den Androiden oder vielmehr Gynoiden beziehungsweise Gynaikoiden EveR (Eve Robot) entwickelt. EveR-1 wurde im Frühjahr des vergangenen Jahres präsentiert. Sie stellte eine 20-jährige, 1,60 m große Frau dar, deren Gesicht nach den Vorbildern zweier Stars gebildet und deren Körper dem einer Sängerin nachgebaut wurde. Die Haut besteht aus weichem Silikon, das Gesicht zeigt Gefühlsaudrücke. EveR-1 kann ein wenig sprechen und sich mit Menschen unterhalten (vgl. Von asiatischen Evas). Baeg war seine erste Gynoide, aber ihm erschien sie noch zu puppenhaft.

EveR-2, die auch singen und tanzen kann, sollte daher stärker wie eine wirkliche Frau "aus Fleisch und Blut" aussehen. Sie hatte Ende vergangenen Jahres ihren ersten Auftritt. Sie kann bereits stehen, aber sich nicht fortbewegen, weil die dazu notwendige Mechanik ihre Beine für einen Androiden noch zu dick machen würde, sagt Baeg. Sie wurde wie eine junge, hübsche Koreanerin gestaltet, ist 5 cm größer als ihre Vorgängerin und hat anstatt 35 bereits 58 Motoren, die Hälfte dient der Gesichtsmimik. Daher kann sie nicht nur Freude, Ärger, Glück oder Trauer zum Ausdruck bringen, sondern auch solche Stimmungen wie Langeweile, Furcht, Interesse oder Aufregung.

Weil aber EveR-2 beim Publikum nicht so gut angekommen ist – es zieht die Vorgängerin und damit vielleicht die künstlicher anmutende Schönheit vor –, wird sie nun, bevor die neuen Versionen 3 und 4 entwickelt sind, die wahrscheinlich auch laufen können, als erster Roboter einer Schönheitsoperation unterzogen. Die Hände sollen kleiner, vor allem aber das Gesicht soll hübscher werden. Verändert wird der Gesichtsaufbau, auch eine bessere Haut wird sie erhalten. "Die Operationen werden von EveR-2 einen besseren Eindruck vermitteln", erklärt Baeg. "Ein gutes Aussehen wird dabei helfen, dass ihre Ausdrucksformen und guten Formen beeindrucken." (fr)