Teldafax vergrault DSL-Powersauger

Der DSL- und VoIP-Anbieter Teldafax drosselt die DSL-Flatrate-Zugänge seiner Kunden bei aus Sicht des Unternehmens zu intensiver Nutzung auf 512 bis 64 kBit/s.

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Kunden des Providers Teldafax, die Flatrates für T-DSL-Anschlüsse nutzen, klagen über geringe Performance und vermuten ein vorsätzliches Drosseln der Zugänge durch das Unternehmen. Teldafax-Mitarbeiter räumen das im Support-Forum offen ein: "Es handelt sich hierbei nicht um ein technisches Problem, sondern um eine Entscheidung der Geschäftsleitung der TelDaFax GmbH", schreibt der Benutzer "admin" im Teldafax-Forum.

Auf unsere Rückfrage bestätigte der technische Leiter Thomas Küpper bereitwillig, dass Teldafax den Durchsatz künstlich heruntersetze: "Wir haben ein Problem mit Powerusern, die monatlich bis zu 200 Gigabyte herunterladen. Rund 60 bis 70 Prozent der Kunden fallen in diese Kategorie. Wir können das Angebot nicht mehr wirtschaftlich betreiben, daher sahen wir uns gezwungen, die Durchsatzraten für Poweruser zu drosseln."

Ab rund 20 bis 30 Gigabyte monatlichem Transfervolumen greift laut Teldafax die Drosselung. Die Transferrate betroffener Anwender wird demzufolge in mehreren Schritten von 512 auf bis zu 64 kBit/s künstlich heruntergesetzt. Der DSL-Zugang lässt sich damit noch nicht einmal mehr für die von Teldafax ebenfalls angebotenen VoIP-Produkte einsetzen. In den AGB oder der Leistungsbeschreibung ist eine solche Einschränkung aber nicht zu finden. Beworben wird der DSL-Zugang auf der Website vielmehr mit den Worten "Reines Internetvergnügen ohne Zeit- oder Volumenbeschränkung" und "Gleicher Preis für alle DSL-Geschwindigkeiten".

Unzufriedenen Kunden legt das Unternehmen die Kündigung nahe: "Wenn einzelne Kunden nach Drosselung des DSL-Zuganges mit der zur Verfügung gestellten Leistung nicht zufrieden sind, so erhalten sie ein Sonderkündigungsrecht für alle beauftragten Produkte", heißt es im Support-Forum. Die ungeliebten Powersauger sollen im Klartext also lieber den Konkurrenten zur Last fallen. Dass auf Dauer eine andere Lösung gefunden werden muss, dämmert aber offenbar auch dem Teldafax-Management. "Wir planen eine Umstellung auf Volumentarife", berichtet Küpper. (uma)