Cisco bietet ab Oktober IPv6

Cisco hat diese Woche bestätigt, dass seine Soft- und Hardware-Produkte ab Oktober IPv6 unterstützen werden.

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Von
  • Patrick Brauch

Der Marktführer im Internet-Routing, Cisco Systems, hat diese Woche bestätigt, dass die Soft- und Hardware-Produkte des Unternehmens IPv6 unterstützen werden. Wie Ciscos Chef-Technikerin Judy Estrin bekannt gab, wird die Version 12.1(5)T des Cisco-Betriebssystems IOS, die im Oktober herauskommt, den neuen Protokoll-Standard IPv6 unterstützen. Spätere Releases sollen dann noch erweiterte IPv6-Funktionen aufweisen. Außerdem wird nach Estrins Angaben alle zukünftige Hardware direkt mit IPv6-Unterstützung ausgeliefert.

"Cisco fühlt sich IPv6 verpflichtet, aber wir sind für die Integration statt eines plötzlichen Übergangs", sagte Estrin auf dem Global IPv6 Summit, der vom IPv6-Forum veranstaltet wird. Estrin drängte die IPv6-Gemeinde zur Bereitstellung von Werkzeugen und Management-Techniken, die es Netzwerk-Administratoren erlauben, IPv6 in die augenblicklich bestehende IPv4-Infrastruktur zu integrieren. "Wir müssen IPv6 neben IPv4 etablieren", meinte Estrin. Es sei immer noch ein langer Weg, den die Internet-Industrie bis zur Etablierung des neuen Protokollstandards zurückzulegen habe.

IPv6 bietet verschiedene Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Protokoll IPv4. Ein wesentlicher Unterschied ist der 128 Bit große Adressraum für IP-Nummern. Das ermöglicht eine nahezu unerschöpfliche Menge an IP-Adressen, während es im 32-Bit-Adressraum von IPv4 langsam eng wird. Weiterhin verspricht IPv6 einfachere Administration, definierte Verbindungsmerkmale (Quality of Service) und bessere Sicherheit. Jedoch ist der Umstieg auf IPv6 ein teures und langfristiges Unternehmen. Nur wenige IPv6-kompatible Produkte werden momentan geliefert und Provider unterstützen den neuen Standard nur sehr langsam. "Nur wenige Cisco-Kunden haben bisher nach IPv6 gefragt", beklagt sich Estrin. "Die Benutzer wissen einfach noch nicht, dass sie es brauchen. Ich glaube nicht, dass die Industrie gute Arbeit geleistet hat, was die Vermittlung des Kosten-Nutzen-Effekts angeht." (pab)