Siemens soll Wohlwollen von Betriebsräten erkauft haben

Über den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger sollen mehrere Millionen Euro an die Betriebsräte-Organisation geflossen sein, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

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Die Siemens AG soll mehrere Millionen Euro an eine Betriebsräte-Organisaton gezahlt haben, um sich deren Wohlwollen zu erkaufen. Das berichtet heute die Süddeutsche Zeitung. Seit mehreren Wochen sitze der Vorsitzende und Mitgründer der Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger (AUB), Wilhelm Schelsky, in Untersuchungshaft, nachdem anrüchige Geschäfte bekannt wurden. Er soll von Siemens 14,75 Millionen Euro als Beratungs- und Dienstleistunghonorar ohne angemessene Gegenleistung erhalten haben. Mittlerweile gingen die Nürnberger Ermittler davon aus, dass mehr als 2,5 Millionen Euro an die AUB weitergeflossen seien. Schelskys Anwalt bestreite die Vorwürfe, heißt es in dem Bericht.

Steuerfahnder und Staatsanwälte vermuten laut Süddeutscher Zeitung, dass die AUB mit dem Geld gefördert werden und über Mittel zur Mitgliederwerbung und für Wahlkämpfe bei Betriebsratswahlen verfügen sollte. Gegen Schelsky und weitere Beschuldigte werde wegen Steuerhinterziehung ermittelt. Im Zuge der Korruptionsaffäre bei Siemens hatte der Konzern unter anderem auch einen Vertrag mit Schelsky geprüft. Da der Geschäftspartner verlangte Nachweise für Leistungen schuldig geblieben sei, wurde Ende 2006 der Vertrag mit ihm gekündigt, berichtete im Februar die Frankfurter Allgemeine Zeitung. (anw)