Desktop-Umgebung Gnome 2.18 ist da

Das neue Release zeichnet sich vor allem durch zahlreiche Detailverbesserungen aus.

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Im üblichen Halbjahrestakt hat das Gnome-Projekt mit Gnome 2.18 die neue Version des Desktops für Linux und Unix freigegeben. Das neue Release wartet vor allem mit einer Menge an Detailverbesserungen auf. Viele der integrierten Anwendungen haben die Entwickler überarbeitet und um Funktionen erweitert. Mehr Komfort versprechen unter anderem die Energieverwaltung, die in Gnome 2.16 hinzugekommene Notizverwaltung Tomboy und Baobab, ein Tool, das die Festplattenbelegung grafisch anzeigt. Besser integriert präsentieren sich die Gnome-Konfigurationstools im neuen Gnome Control Center, dessen überarbeitete Optik sich bereits in Novells Suse Linux Enterprise Desktop 10 (SLES) findet.

Gnome 2.18 mit überarbeitetem Control Center

Mit Seahorse, einem Frontend für die Verschlüsselungssoftware GnuPG (Gnu Privacy Guard), lassen sich PGP- und SSH-Schlüssel komfortabel verwalten und Dateien und Mails mit wenigen Mausklicks ver- oder entschlüsseln oder signieren. Seahorse klinkt sich dabei in andere Anwendungen wie den Dateimanager Nautilus, den Webbrowser Epiphany oder Gnomes Texteditor Gedit ein.

Unter der Haube setzt das neue Gnome verstärkt auf die neue Kommunikationsschnittstelle D-Bus. Dieser generische IPC-Mechanismus vereinfacht die Kommunikation zwischen verschiedenen Desktop-Programmen untereinander und mit dem Betriebssystem-Kernel. Auch in der Desktop-Alternative KDE findet sie immer mehr Anwendung.

Auch in Sachen Usability hat sich mit besserer Unterstützung für den Screenreader Orca einiges getan. Das Hilfsmittel für Menschen mit einer Sehbehinderung setzt eine Kombination von Sprachsynthese, Braille und Vergrößerung ein. Orca funktioniert mit Anwendungen und Toolkits die das assistive technology service provider interface (AT-SPI) unterstützen. Dazu gehören neben dem Gnome-Desktop zum Beispiel auch Firefox und das freie Büropaket OpenOffice.

Über die vielen Änderungen und Neuerungen in Gnome 2.18 die sich erst auf den zweiten Blick erschließen, verschaffen die ausführlichen Release-Notes (auch in deutsch) einen guten Überblick. Das neue Release der Desktop-Umgebung wird Bestandteil von sowohl des im April erscheinenden Ubuntu Feisty Fawn als auch des für Ende Mai erwarteten Fedora 7 sein. (akl)