Studie: Surfen in bestimmten Domains besonders gefährlich
Derzeit scheint das Ansurfen finnischer Web- und US-amerikanischer Regierungsseiten am sichersten zu sein. Nerven wie Drahtseile benötigt man als Besucher eines Servers in den Domains von Russland und Rumänien sowie der Tokelau-Inseln.
- Daniel Bachfeld
Derzeit scheint das Ansurfen finnischer Web- und US-amerikanischer Regierungsseiten am sichersten zu sein; zu diesem Ergebnis kommt McAfee in seiner auf den Ergebnissen des Tools SiteAdvisor beruhenden Studie. SiteAdvisor ist ein kostenloses Browsertool, das auf Grundlage von Einstufungen durch McAfee den Gefährlichkeitsgrad einer Webseite anzeigt.
Nur 0,1 Prozent der in der finnischen Top-Level-Domain .fi erreichbaren Webserver sind negativ aufgefallen, in dem sie versuchten, Sicherheitslücken in Browsern auszunutzen, um den Rechner mit einem Schädling zu infizieren. So bleibt der Besucher finnischer Seiten in der Regel auch vor exzessiven Pop-up-Bannern, Adware und Spyware verschont. In Finnland sollen zudem nur sehr wenige Spam-Mails ihre Reise antreten. Von in der .gov-Domain beheimateten Servern ging keinerlei Gefahr aus, was allerdings auch wenig wundert, da diese Domain allein der US-Regierung und den Behörden vorbehalten ist.
Nerven wie Drahtseile benötigt man als Besucher eines Servers in der Domain der Tokelau-Inseln (.tk). Rund 10 Prozent der Seiten belästigen den Besucher oder sind in andere fragwürdige Aktivitäten involviert. Echte Gefahrensucher tummeln sich hingegen auf Servern, die in rumänischen (.ro) und russischen (.ru) Domains zu erreichen sind. Knapp fünf Prozent der Server versuchen, Anwendern ungewollt Programme unterzuschieben, so die Studie, die damit zu einem anderen Ergebnis als der Internet Security Threat Report von Symantec kommt. Dort war Russland in den Top Ten der "Malicious Activity" gar nicht vertreten.
Wer sich schon immer über zu wenig Mails beklagte, sollte seine Adresse auf einem Server in der Domain .info registrieren. Da dort 73 Prozent der Server in Spam-Aktivitäten verstrickt sein sollen, dürfte man künftig nicht mehr über leere Postfächer klagen. Auch .biz-Seiten weisen ein besonders hohes Gefährdungspotenzial auf, da bei der Registrierung so gut wie keine Prüfungen durchgeführt werden und sie somit sehr schnell verfügbar sind. Laut McAfee seien diese Domains daher bei Spammern im Wettlauf mit Spam-Abwehr-Diensten sehr beliebt. Ohnehin sieht McAfee als einen Grund für das hohe Risiko einiger Domains die unzureichende Domain-Aufsicht und die Möglichkeit der sehr preiswerten oder sogar kostenlosen URL-Registrierung. Deutschland nimmt in der Risikoeinstufung der Studie nur Platz 33 ein.
Siehe dazu auch:
- Mapping the Mal Web, Studie von McAfee
- Bericht: Die meisten Internet-Angriffe kommen aus den USA, Meldung auf heise Security
(dab)