Südkorea will Zugriff auf Pornoseiten im Ausland sperren

Die Regierung will überdies die Betreiber von Portalen, Blogs und anderen Websites härter bestrafen, wenn sie die von den Nutzern geposteten Inhalte nicht besser kontrollieren.

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Von
  • Florian Rötzer

Die südkoreanische Regierung will gegen die Verbreitung von Pornographie im Internet vorgehen. Vor Kurzem gab es auf Yahoo Korea für ein paar Stunden ein Pornovideo, das schnell zum meistgesehenen Video wurde, zum Download; auf den den Portalen Daum und Naver wurden Fotos von nackten Frauen gefunden. Dies führte zu einem Sturm der Entrüstung und Kritik an den Portalen, weil diese die von den Usern geposteten Videos und Bilder nicht ausreichend kontrollieren würden.

Das zuständige Informations- und Kommunikationsministerium dringt nun unter Berufung auf den Jugendschutz darauf, dass die Betreiber der Portale die Überwachung ausbauen und besonders in der Nacht und an den Wochenenden dafür mehr Personal einstellen. Allgemein sollen Weblogs, Internetcafes und Websites, auf denen Internetnutzer Inhalter posten können, schärfer kontrolliert werden. Zudem soll eine Stelle eingerichtet werden, an die Internetnutzer Tag und Nacht melden können, wenn sie etwas bemerken, was verboten oder anstößig sein könnte. Websites und Portale, die pornographisches Material offen zugänglich machen, sollen ebenso schärfer bestraft werden wie die Internetnutzer, die solche Bilder und Filme posten.

Man habe zudem mit Behörden, Portalen und Providern über die Möglichkeiten einer technischen Blockierung von unerwünschten Bildern und Videos gesprochen. Das Ministerium will mit einem nicht näher ausgeführten automatischen Filterprogramm den Zugriff auf obszöne Inhalte verhindern. Pornographische Bilder, die im Netz zirkulieren, sollen in einer Datenbank gesammelt und kategorisiert werden.

Ab Mai wird zudem der Zugriff auf 180 pornographische Websites aus dem Ausland gesperrt. Das Ministerium erhofft sich davon großen Erfolg, weil der Großteil der pornographischen Bilder und Videos aus dem Ausland käme und dann in Südkorea weiter verbreitet würde. Suh Byung-jo, der Generaldirektor der Abteilung für Informationssicherheit und Datenschutz im Ministerium, versicherte, dass man alles unternehmen werde, "um obszöne und andere gefährliche Inhalte zu löschen". Das würde auch helfen, dass die von den Internetnutzern selbst geschaffenen Inhalte gefördert und kommerziell genutzt werden können. (fr)