Telekom nimmt im Streit mit ver.di Streik in Kauf
Die Telekom rückt in der Auseinandersetzung mit der Dienstleistungsgewerkschaft nicht davon ab, 50.000 Mitarbeiter in eine neue Gesellschaft T-Service auszugliedern, ihre Arbeitszeit zu verlängern und die Löhne zu senken.
Die Deutsche Telekom will es im Streit mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di um die geplante Ausgliederung von rund 50.000 Mitarbeitern auf einen Streik ankommen lassen. "Selbstverständlich würden wir uns darüber nicht freuen. Wenn es aber sein muss, muss es sein", sagte Telekom-Personalvorstand Karl-Gerhard Eick in einem Interview der Süddeutschen Zeitung. Eick betonte, dass die Auslagerung von zehntausenden Mitarbeitern in eigene Gesellschaften unter dem Namen T-Service unumstößlich sei: "Unsere Position werden wir konsequent vertreten."
Zugleich bekräftigte Eick, dass die Telekom die Löhne senken wolle. "Wir werden auch Gehälter absenken müssen, wobei wir hier auch über eine Mischung aus Absenkung und Einfrieren sowie eine Erhöhung des variablen Gehaltsbestandteils nachdenken", sagte Eick. Hierbei habe die Laufzeit der angestrebten Tarifeinigung einen maßgeblichen Einfluss.
Am 23. März haben sich ver.di und die Telekom in einer ersten Verhandlungsrunde nicht einigen können. "Dem Management geht es eindeutig um die Sicherung der 50.000 Arbeitsplätze. Derjenige, der dabei ist, Arbeitsplätze zu vernichten, ist ver.di. Die Gewerkschaft will sogar nicht nur alte Besitzstände wahren, sondern neue Besitzstände aufbauen", meinte Eick zu den Positionen der beiden Seiten in den Verhandlungen. Die nächste Verhandlungsrunde soll nach Angaben der Gewerkschaft am 3. und 4. April stattfinden.
Die Telekom will rund 50.000 Mitarbeiter in neue Gesellschaften unter den Namen T-Service auslagern, was die Gewerkschaft ablehnt. Die Gewerkschaft hat mit einem Streik als "letztem Mittel" gedroht. Die Telekom will die Wochenarbeitszeit von 34 Stunden auf mindestens 38 Stunden verlängern und die Löhne senken. Dafür biete sie einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen über das Jahr 2008 hinaus an. ver.di befürchtet auch einen Verkauf von Teilgesellschaften, was die Telekom zurückweist. Das Unternehmen hatte betont, dass es auch für die neuen Servicegesellschaften Tarifverträge abschließen wolle.
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