Lenovo will mit Privatanwendern ins Geschäft kommen

Der chinesische PC-Hersteller, der durch die Übernahme der PC-Sparte von IBM zum ernsthaften Konkurrenten für die globalen PC-Anbieter aufsteigen wollte, hat weiterhin Schwierigkeiten mit den Geschäften außerhalb seines Heimatmarktes China.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der chinesische PC-Hersteller Lenovo, der durch die Übernahme der PC-Sparte von IBM zur ernsthaften Konkurrenz für die Platzhirsche unter den globalen PC-Anbietern aufsteigen wollte, hat weiterhin Schwierigkeiten mit den Geschäften außerhalb seines Heimatmarktes China. Eine Abhilfe soll eine neue Abteilung darstellen, die sich ganz dem Geschäft mit Privatanwendern und kleineren Firmen und Büros widmen soll: Man hoffe auf neues Wachstum im Verbrauchermarkt, meinte ein Firmensprecher. Die neue Abteilung soll vorübergehend von Firmenchef Yang Yuanqing geführt werden.

Bereits Ende Februar hieß es bei Lenovo Deutschland, man wolle ins Privatkundengeschäft einsteigen, zuerst über Systemhäuser, regionale Händler und über das Internet. Aber auch den Vertrieb über die großen Elektronikmärkte hat Lenovo in der Planung. Nun hieß es in der Firmenzentrale, erste Versuche im Endkundenmarkt in Deutschland und Indien seien erfolgreich verlaufen. Wann die neue Abteilung starten werde und welche Angebote zu erwarten seien, darüber gab der Firmensprecher aber noch keine Auskunft; der Start der Sparte werde gerade vorbereitet.

Laut der Taipei Times mussten Manager von Lenovo zugestehen, dass eine Rolle als größerer Wettbewerber im PC-Markt außerhalb Chinas noch nicht erreicht worden sei. Zwar habe man den Anteil am weltweiten PC-Markt geringfügig auf 7,4 Prozent und die PC-Auslieferungen im chinesischen Markt um 17 Prozent steigern können, mache aber beispielsweise in amerikanischen Märkten angesichts fallender Umsätze Verluste. Im dritten Quartal seines Geschäftsjahrs hatte Lenovo insgesamt einen Umsatz von 4 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von 58 Millionen US-Dollar erzielt. Marktforscher sahen Lenovo im vierten Kalenderquartal 2006 weltweit auf dem dritten Platz unter den PC-Herstellern mit einem Marktanteil von 7,1 Prozent, im gesamten Jahr 2006 erreichten die Chinesen ebenfalls den dritten Platz mit einem Marktanteil von 7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies eine Steigerung von 8,2 Prozent für das Quartal und von 19,1 Prozent für das Gesamtjahr. (jk)