Junge Chinesen sollen nur bis zu drei Stunden online spielen

Veranstalter von Online-Spielen müssen bis kommenden Sommer ein System entwickelt haben, bei dem Minderjährige strikten Beschränkungen unterliegen.

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In China tätige Online-Spiele-Anbieter müssen ab diesen Sommer dafür sorgen, dass ihre minderjährigen Kunden nicht länger als drei Stunden pro Tag mitspielen können. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua beruft sich auf ein Rundschreiben, laut dem die Unternehmen bis zum 15. Juni Zeit hätten, ein "Anti-Internetsucht-System" zu entwickeln, das ab dem 15. Juli eingesetzt werden soll. Aus dem Rundschreiben gehe weiter hervor, dass junge Spieler nach mehr als drei Stunden Online-Spielzeit die Hälfte ihres virtuellen Hab und Guts verlieren sollen, nach mehr als fünf Stunden sogar die kompletten Credits.

Online-Spieler sollen sich mit ihrem realen Namen und ihrer 18-stelligen ID-Card-Nummer registrieren. Daraus soll ersichtlich werden, welcher Kunde jünger als 18 Jahre ist, heißt es in dem Bericht. Seit einem Jahr verlangen bereits diverse Online-Spieleveranstalter die Übermittlung von Identitätsnummern, doch seien viele von ihnen gefälscht, schreibt die Financial Times. Die übermittelten Nummern sollen daher von der Polizei überprüft werden. Das schon im August 2005 gesetzte Zeitlimit von drei Stunden soll auch für jene erwachsene Spieler gelten, die eine falsche ID-Nummer angegeben haben.

Die chinesische Regierung sucht laut dem Bericht auch zur Kontrolle anderer Bereiche des Internets nach einem System zur Registrierung von realen Namen. Damit könnten Urheber unerlaubter Äußerungen in Weblogs zur Verantwortung gezogen oder gegen Verstöße gegen Urheberrechte vorgegangen werden. Die Namen sollten demnach so lange anonym gespeichert bleiben, bis ein Internetnutzer gegen das "öffentliche Interesse" verstößt, zitiert die Zeitung einen Mitarbeiter der China Internet Association. (anw)