Classmate-Laptops für 199 US-Dollar

Asustek plant offenbar, Classmate-Laptops zu deutlich niedrigeren Preisen, als bislang von Intel kommuniziert, zu fertigen.

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Von
  • Dr. Jürgen Rink

Asustek will fünf Classmate-Laptops herstellen, die sich unter anderem im Speicherausbau unterscheiden. Das meldet die taiwanische DigiTimes. Die kleinste Version mit 1 GByte soll 199 US-Dollar kosten und die Version mit 40 GByte Flash-Speicher 549 US-Dollar wert sein.

Eine Festplatte hat das Mini-Notebook nicht, und die Display-Diagonale misst nur sieben Zoll – selbst die meisten Subnotebooks sind deutlich größer als der Classmate. Der Kleine soll jedoch keine Konkurrenz für teure Subnotebooks in Manager-Etagen sein, sondern ist für Kinderhände gedacht. Mit den kleinen Tasten kämen ausgewachsene Finger auch nicht zurecht.

Die Marketing-Kampagne, die Intel seit einiger Zeit verfolgt, hat denn auch nicht das Ziel, Notebook-Interessierten den Mund mit Kampfpreisen wässrig zu machen. Vielmehr will der Chipriese das noch computerfreie Feld in Schwellen- und Entwicklungsländern nicht der Initiative One Laptop per Child (OLPC) mit ihrem XO-Laptop samt AMD-Prozessor überlassen.

Das auch als 100-Dollar-Laptop bekannte Mini-Notebook steckt derzeit in der Prototyp-Phase und soll bei Auslieferung nicht etwa 100, sondern 150 US-Dollar kosten. Den XO-Laptop bekommen nur Nationen, nicht Privatpersonen. Sobald verbindliche Bestellungen von 5 Millionen bis 10 Millionen Laptops vorliegen, soll die Auslieferung beginnen. Das wäre dann der größte Notebook-Launch der Geschichte. Die Weltjahresproduktion an Notebooks lag 2006 bei etwa 80 Millionen Stück.

Die Massenproduktion des Classmate hat dagegen bereits begonnen. Nach Pilotprojekten in Nigeria sowie Brasilien und dem kommerziellen Start in Brasilien, Chile und Mexiko sollen noch in diesem Jahr mehr als 25 weitere Länder die Liste ergänzen, darunter China, Indien, Indonesien, Libyen, Malaysia, Pakistan, Philippinen, Thailand, Türkei und Vietnam.

OLPC hat sich ein Bildungsprojekt für Kinder auf die Fahnen geschrieben, der XO-Laptop ist dabei das Mittel zum Zweck. Bei Intel heißt das entsprechende Projekt World Ahead, aber nach den Selbstdarstellungen zu urteilen, ist der Classmate nicht so eng mit World Ahead verknüpft wie das OLPC-Bildungsangebot mit dem XO-Laptop. (jr)