Premieres Maßnahmen gegen Schwarzseher offenbar unzulänglich [Update]

Hackern soll es gelungen sein, die Programme des Müncher Pay-TV-Senders trotz modifizierter Entitlement Control Messages (MECM) ohne Abo-Karte auf der dBox2 zu entschlüsseln.

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Von
  • Stefan Porteck

Vor nicht einmal einem Monat stellte der Münchener Pay-TV-Sender Premiere (nach langer Wartezeit) sein Verschlüsselungsverfahren um. Ziel war es, das Schwarzsehen des Programms zu beenden. Angeblich setzt Premiere (abermals) nun eine modifizierte Entitlement Control Message (MECM) ein.

Tatsächlich ließ sich sich das Premiere-Programm auf modifizierten Receivern vom Typ dbox2 mit emulierten Conditional Access Module (CAM) und Schlüssel nicht mehr anschauen. Auch einige Piratenkarten und mit spezieller Firmware versehene CAMs entschlüsselten die Premiere-Bouquets nicht mehr. Andere illegale CA-Module funktionieren angeblich weiterhin.

In diversen einschlägigen Foren veröffentlichten Hacker in den vergangenen Tagen jedoch Software-Emulatoren, die die illegale Wiedergabe des Premiere-Programms auf breiter Basis erlauben. Die Schwarzseher nutzten dazu unter anderem eine DVB-Karte und eine PC-Empfangssoftware, um die Sender am PC zu entschlüsseln. Alternativ konnte man auf einer Reihe von Receivern modifizierte Firmware-Versionen installieren, mit deren Hilfe sich das Programmangebot ebenfalls illegal empfangen ließ.

Bis gestern gab es für die häufig genutzte dbox2 nach Insider-Informationen allerdings nur einen Emulator, der in Verbindung mit einem PC (über Netzwerkkabel) Premiere wieder "hell" machte. Eine heute veröffentlichte Software soll dies indes nun auch wieder ohne Hilfe weiterer Geräte direkt auf dbox2-Receivern bewerkstelligen. [Update: Mittlerweile wurde heise online von einem Insider glaubhaft versichert, dass sich mit der dbox2 derzeit tatsächlich das gesamte Programmangebot des Münchner Pay-TV-Senders ohne gültige Abo-Karte entschlüsseln lässt.] (spo/c't) / (nij)