Nvidias Rechenknechte [Update]
Unter dem Namen Tesla sollen Nvidias Grafikprozessoren mathematische Probleme lösen und Supercomputern Konkurrenz machen.
Nvidia führt unter dem Markennamen Tesla eine ganze Reihe von Produkten zum Lösen mathematischer Probleme mit Grafikprozessoren ein. Dabei greift Nvidia – wie schon ATI/AMD vor einem Jahr mit dem Stream-Prozessor – auf bestehende Technik zurück: Hinter dem Chip namens Tesla 870 steckt ein Grafikchip aus Nvidias 8er-Familie, genauer ein sehr enger Verwandter des Quadro FX 5600, der in leicht modifizierter Version auch auf den aktuellen Highend-Gamer-Karten (GeForce 8800 GTX) sitzt. Gerüchteweise handelt es sich sogar genau um den Quadro-Chip. Er läuft jedenfalls mit einer Taktfrequenz von 1,35 GHz und einem Speichertakt von 800 MHz. Das derzeit "kleinste" Tesla-Produkt ist eine PEG-Steckkarte, die Nvidias Referenzmodell der Quadro FX 5600 bis auf das Design der Lüfterabdeckung zum Verwechseln ähnlich sieht. Allerdings sind die beiden DVI-Ausgänge bei der Tesla C870 nicht bestückt. Der GPU stehen 1,5 GByte GDDR3-Speicher zur Verfügung. Eine einzelne Tesla-C870-Karte soll 518 Gigaflops allerdings nur mit einfacher Genauigkeit erreichen, wie bei den Grafikkarten lassen sich zwei Tesla-Karten per SLI koppeln. Die Leistungsaufnahme einer einzelnen C870-Karte liegt bei 170 Watt und sie belegt zwei Slots.
Alternativ dazu bietet Nvidia ein eigenes externes Gehäuse – das stark an das externe Grafiksystem Quadroplex erinnert – mit der Bezeichnung Tesla D870 an, in dem derzeit zwei und zukünftig sogar vier Tesla-Karten werkeln. Noch mehr Rechenpower bieten 1-HU-19:"-Gehäuse vom Typ Tesla S870, die vorerst vier Karten aufnehmen. Zusammen sollen die vier GPUs, die jeweils 128 Threads parallel bearbeiten, 2,072 Gigaflops erreichen und über 6 GByte RAM gebieten. Mehrere dieser Einschübe lassen sich koppeln. Alle externen Tesla-Systeme kommunizieren per externem PCI Express mit dem Hostrechner.
Programmiert werden die Tesla-Karten über die CUDA-Schnittstelle, mit der man schon seit Anfang des Jahres Nvidia-Grafikkarten zu Rechenknechten machen kann. Um unter Windows uCUDA-Programme ausführen zu können, wird ein spezieller Compute-Treiber für die GeForce-, Quadro- oder Tesla-Karten benötigt.
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