SIM-Lock des iPhone offenbar überwunden

Nur wenige Wochen nach dem Verkaufsstart des iPhone melden Hacker, dass sie das Apple-Handy zur Zusammenarbeit mit SIM-Karten fremder Provider überreden konnten - allerdings kein ganz simpler Prozess, der normale User kaum begeistern dürfte.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dusan Zivadinovic

Nur wenige Wochen nach dem Verkaufsstart des iPhone ist es Hackern offenbar gelungen, die Fixierung des Apple-Handys auf SIM-Karten von AT&T zu umgehen, sodass das Mobiltelefon auch SIM-Daten fremder Provider akzeptiert.

Beim in knappen Worten geschilderten Verfahren werden per SIM-Kartenlesegerät und speziellen Programmen individuelle Daten einer fremden SIM-Karte ausgelesen und in eine jungfräuliche, per Hand zugeschnittene SIM-Karte eingespielt (SIM-Cloning). Es handelt sich um die IMSI, ICCID und den Ki-Schlüssel. IMSI ist die International Mobile Subscriber Identity, also die Identifikationsnummer des Teilnehmers, die zum Einbuchen in ein Mobilfunknetz gesendet wird. ICCID ist die Identifikationsnummer der SIM-Karte (Integrated Circuit Card IDentifier) und Ki der eigentlich geheime Schlüssel der Karte, der per Software in einem aufwändigen Verfahren geknackt werden muss. Der Anleitung zufolge benötigte der PC des Hackers für diesen essenziellen Schritt rund 40 Minuten.

Spätestens an diesem Punkt dürfte europäischen iPhone-Interessenten dämmern, dass das Verfahren trotz der knappen Beschreibung wohl nur mit profunden Mobilfunk-Kenntnissen und einiger Beharrlichkeit umgesetzt werden kann. Gelingt es nicht, den Schlüssel zu knacken, ist es sinnlos, die übrigen zahlreichen Schritte auszuführen, um das iPhone per spezieller Software zu überreden, die geklonte Karte in ähnlicher Weise anzunehmen wie Prepaid-Karten von AT&T.

Berichten zufolge soll man nach den umfangreichen Bastelarbeiten alle wesentlichen Mobiltelefonfunktionen auch mit der geklonten SIM-Karte nutzen können, sodass man ein- und ausgehende Telefonate führen und Kurznachrichten senden und empfangen kann. Visual Voicemail geht freilich nicht, weil für diese Funktion bisher lediglich das AT&T-Netz ausgelegt ist. (dz)