US-Videoportal gibt nach Streit mit Universal Music auf
Nach einem kostspieligen Vergleich mit Universal Music und einem ins Wasser gefallenen Rettungsverkauf hat das Videoportal Bolt.com den Betrieb eingestellt.
Das US-Videoportal Bolt.com ist am Ende. Nach einem Urheberrechtsstreit mit Universal Music und der geplatzten Übernahme durch einen Konkurrenten hat das Portal seinen Betrieb eingestellt und auf der Website einen Hinweis für Gläubiger veröffentlicht. Das Unternehmen konnte US-Medienberichten zufolge nach einer Millionenzahlung an Universal den Betrieb nicht mehr aus eigener Kraft aufrecht erhalten.
Universal Music hatte das Videoportal und dessen Konkurrenten Grouper im Oktober 2006 wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt. Bolt hatte sich dagegen mit dem Argument verteidigt, geschütztes Material auf Hinweis sofort zu löschen und so unter den Schutzklauseln des US-Urheberrechtes zu stehen. Dennoch hatte sich das Videoportal anschließend mit Universal verglichen und eine Millionenzahlung geleistet – unbestätigte Quellen sprechen von weniger als 10 Millionen US-Dollar.
Ein Wechsel des Geschäftsmodells und der Verkauf an den Konkurrenten GoFish sollten Bolt dann aus der Schusslinie der klassischen Medienindustrie nehmen. Der geplante 30-Millionen-Dollar-Deal mit GoFish, der Bolt auch mit den nötigen Reserven für weitere Ansprüche von Rechteinhabern versorgen sollte, fiel dann aber ins Wasser. Einerseits sollen dabei ungeklärte Risiken bei Bolts Lizenzproblemen eine Rolle gespielt haben, aber auch mögliche finanzielle Schwierigkeiten von GoFish. (vbr)