IFA

Deutsche Internetwirtschaft glaubt nicht an schnellen IPTV-Durchbruch

Der Verband rechnet mit einer flächendeckenden Verbreitung von IPTV in Deutschland frühestens in fünf bis zehn Jahren.

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Von
  • Volker Zota

Der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco mag die im Vorfeld der Internationalen Funkausstellung (IFA) geschürte Euphorie rund um IPTV (Fernsehausstrahlung mittels IP-Technik), die zum Schwerpunktthema der Funkausstellung erklärt wurde, nicht "uneingeschränkt teilen". Der eco rechnet "mit einer flächendeckenden Verbreitung [von IPTV] frühestens in fünf bis zehn Jahren".

In Deutschland müssten zunächst zahlreiche Voraussetzungen erfüllt werden, um die Übertragung breitbandiger Anwendungen bis in den letzten Zipfel der Republik zu gewährleisten, meint eco-Geschäftsführer Harald A. Summa. Zudem fehle es noch an IPTV-Angeboten, die die Bedürfnisse der Verbraucher zufrieden stellen könnten. Damit sich IPTV etablieren könne, müsste es eine Vielzahl ansprechender Komplettangebote geben, die Streaming, Video on Demand und Internet-TV kombinieren. Die bisherigen Angebote (etwa T-Home, Alice homeTV) decken nach Meinung von eco die Bedürfnisse der Verbraucher nicht vollständig.

Zudem bremsten die Programmanbieter die schnelle Verbreitung, indem sie von den IPTV-Anbietern hohe Entgelte für die Einspeisung ihrer Programme verlangten; die öffentlichen-rechtlichen Sender hingegen hielten ihre Archive verschlossen. Nach Summas Meinung liegt Letzteres vornehmlich daran, dass IPTV nicht weit genug verbreitet ist – ein Teufelskreis.

Statt IPTV-Angebote zu bewerben, die bisher nur ein Bruchteil der Bevölkerung nutzen kann, fordert der eco-Geschäftsführer eine "angemessene Aufklärung" der Kundschaft. "Viele Privathaushalte und Unternehmen in weiten Teilen Deutschlands warten weiterhin vergeblich auf einen Anschluss an das High-Speed-Internet, der aber notwendige Voraussetzung für den Abruf von IP-TV ist", resümiert Summa. (vza)