Es geht immer weiter: Klage gegen Parallels
Dresdner Firma Netsys klagt gegen den Vertrieb von Parallels Desktop in Deutschland.
- Ralph HĂĽlsenbusch
Zum zweiten Mal hat die Dresdner Firma Netsys, einst im Geschäft mit VMware, Klage angestrengt, den Verkauf von Parallels Desktop in Deutschland zu unterbinden. Parallels sah sich bereits anderen Rechtsstreitigkeiten ausgesetzt. Diesmal trifft es in erster Linie Avanquest als Distributor des Virtualisierers von Windows für Mac OS X in Deutschland.
Avanquest, mit Hauptsitz in Frankreich, hatte im Oktober 2006 die Zusammenarbeit mit Parallels Ltd. aufgenommen. In diesem Rahmen führt Avanquest die Lokalisierung, die Anpassung an die Landessprache, durch und vertreibt die Software im jeweiligen Land. Der Kläger Netsys versuchte daraufhin in Deutschland gegen den Vertrieb von Parallels Desktop vorzugehen, konnte sich aber mit dem Antrag auf eine einstweilige Verfügung beim Landgericht Berlin nicht durchsetzen. Netsys will nun Beweise vorlegen, dass Parallels Quellcode verwendet, der im Auftrag von Netsys von 2002 bis 2004 entstanden ist und für den die Dresdner Rechte beanspruchen.
Es handelt sich um die Entwicklung einer Virtualisierung von OS/2 für Windows-Rechner namens twoOStwo. Vor allem im Finanzbereich, in dem OS/2 eine große Verbreitung gefunden hatte, entstand ein Bedarf nach virtuellen OS/2-Maschinen auf Windows und in den USA auf FreeBSD sowie Linux. Der erste Prototyp der Software entstand noch in Zusammenarbeit mit VMware. Avanquest ist durch die Übernahme von EMME in Europa und Nova Development in den USA und UK zum drittgrößten Softwareanbieter in Europa sowie zum fünftgrößten Softwareverlag in den USA aufgestiegen. (rh)