USK verweigert Horrorspiel die Alterseinstufung
Aufgrund zu brutaler Szenen verweigert die USK dem Videospiel "Clive Barker's Jericho" die Alterseinstufung. Codemasters will nun lediglich die PC-Version des Spiels von Horror-Autor Clive Barker in Deutschland ungeschnitten veröffentlichen.
Die in Deutschland für die Alterskennzeichnung von Computerspielen verantwortliche Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) verweigerte dem Spiel Clive Barker's Jericho aufgrund zu brutaler Szenen eine Alterseinstufung. Damit ist der Weg für die Bundeszentrale für jugendgefährdende Medien (BPjM) frei, das Spiel auf den Index für jugendgefährdende Medien zu setzen. Das Spiel dürfte fortan nicht mehr beworben und nur noch an Jugendliche über 18 Jahre gegen Altersnachweis verkauft werden. Möglich wäre gar ein Verbot des Spiels, das daraufhin gar nicht mehr verkauft oder importiert werden dürfte.
Ursprünglich sollte das Spiel für die PC und für die Konsolen Xbox 360 und Playstation 3 erscheinen. Nach den Lizenzbedingungen von Sony und Microsoft dürfen für ihre Plattformen hierzulande aber keine Titel ohne USK-Freigabe veröffentlicht werden. So hatte Microsoft selbst auf eine Veröffentlichung des Bestsellers "Gears of War" wegen einer fehlenden USK-Freigabe verzichtet.
Der Entwickler und Publisher Codemasters hat sich daraufhin entschieden, hierzulande nur die PC-Version in unveränderter Form am 26. Oktober zu veröffentlichen. Offenbar wären die nötigen Änderungen zu gravierend gewesen. Laut Codemasters wolle man "die künstlerische Vision des [...] Autors und Filmemachers Clive Barker nicht durch Schnitte und weitreichende Änderungen verfremden und die kreativen Vorgaben und Ideen [...] respektieren".
Auf eine Veröffentlichung der PS3- und Xbox 360-Versionen verzichtet man derweil in Deutschland. In einem ähnlichen Fall hatte sich der Publisher Take 2 bei dem Spiel "Manhunt 2" vor einigen Wochen anders entschieden. Da das Spiel unter anderem in den USA keine Jugendfreigabe erhielt und damit auch keine Veröffentlichung für die Wii und Playstation 2 möglich gewesen wäre, änderte Entwickler Rockstar Games die beanstandeten Szenen so weit ab, bis die US-Jugendschützer grünes Licht gaben. (Dennis Schirrmacher) / (hag)