Googles Datenschutzbeauftrager verteidigt Street View

Nachdem die kanadische Datenschutzbeauftragte Bedenken wegen möglicher Verletzungen der Privatsphäre von Fotografierten geäußert hat, nimmt Peter Fleischer den Straßenansichtsdienst in Schutz.

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Googles Datenschützer Peter Fleischer hat in einem Beitrag für den Blog des "Google Earth and Maps Team" die seit Mai verfügbare Funktion "Street View" in Schutz genommen. Bei Google habe man gründlich darüber nachgedacht, wie bei dem Dienst, der Straßenszenen aus der Fußgängerperspektive zeigt, die Privatsphäre geschützt werden könne. Daher habe man eine Prozedur entwickelt, bei dem Betroffene ihren Wunsch äußern können, dass ihr Bild entfernt werde.

In den USA gebe es eine lange Tradition der "öffentlichen Plätze". Hier hätten die Bürger andere Erwartungen in Bezug auf ihre Privatsphäre als bei sich zu Hause, erläutert Fleischer. Daher habe Google darauf geachtet, dass nur Menschen zu sehen seien, die sich auf einer öffentliche Straße befinden. Außerhalb der USA gebe es womöglich andere Richtlinien über das Recht am eigenen Bild, auch auf öffentlichen Plätzen. Falls Street View auch für andere Länder verfügbar sei – bisher wurden Aufnahmen in sieben US-Städten gemacht – werde Google die dortigen Gesetze einhalten, verspricht der Datenschützer.

Fleischer erwähnt nicht namentlich die Bedenken der kanadischen Datenschutzbeauftragten Jennifer Stoddart gegenüber Street View, sein Blog-Beitrag erscheint aber eine Replik auf ihre Mitte September geäußerte Kritik. Stoddart hatte Google und dessen Partner Immersive Media angeschrieben, um datenschutzrechtliche Bedenken abzuklären. Sie hatte darauf verwiesen, dass die bisherigen Aufnahmen in Street View Personen und ihre Aufenthaltsorte zugleich zeigen, beide möglicherweise identifizierbar seien und Rückschlüsse auf die Aktivitäten und Interessen der Personen zuließen. (anw)