Computer soll Stress des Benutzers messen

Wissenschaftler der Tufts University arbeiten an Schnittstellen mit Funktioneller Nahinfrarotspektrographie.

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Von
  • Peter Mühlbauer

An der Tufts University in Massachusetts arbeiten Wissenschaftler derzeit an einer Methode, die Rechnern die Auslastung ihrer Benutzer messen lassen soll. Auf die Userdaten können die Rechner dann reagieren, indem sie zum Beispiel automatisch Geschwindigkeiten oder Arbeitspensen verringern beziehungsweise erhöhen.

Bislang wird die Auslastung von Computerbenutzern vor allem durch die relativ unscharfen Methoden Beobachtung und Befragung ermittelt. Nun arbeitet ein interdisziplinär zusammengesetztes Team unter der Leitung des Medizintechnikers Sergio Fantini von der Tufts University daran, die Funktionelle Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) für diese Aufgabe einsetzbar zu machen.

Ein fNIRS-Gerät besteht aus einer Stirnbinde mit Laserdioden, die kurzwelliges Infrarotlicht zwei bis drei Zentimeter unter die Schädeldecke strahlen. Die aktiven, blutgefüllten Areale absorbieren das Licht, der Rest diffundiert zu den fNIRS-Detektoren.

Ein stärkerer Blutfluss gilt als Indikator für erhöhten Energiebedarf und damit für die Belastung. Weil verschiedene Areale im Gehirn für verschiedene Aufgaben zuständig sind, glauben die Wissenschaftler mit der Durchblutungsmessung potentiell auch Anhaltspunkte für genauere Angaben zur Arbeitsbelastung zu bekommen.

In den ersten Tests bekamen die Probanden fNIRS-Stirnbänder umgeschnallt und einen rotierenden Würfel zu sehen, der aus acht kleineren Würfeln in zwei, drei oder vier verschiedenen Farben bestand. In insgesamt 30 Aufgaben mussten die Probanden nun farbige Quadrate zählen. Ihre Ergebnisse will die Gruppe in den nächsten Tagen auf einem Symposium der Association for Computing Machinery (ACM) in Newport, Rhode Island, vorstellen. (pem)