YouTube eckt bei chinesischen Zensoren an

Google hat in Taiwan ein lokalisiertes YouTube gestartet, daraufhin wurde das Videoangebot in China gesperrt. Auch wurden laut Medienberichten Suchanfragen auf US-Dienste blockiert und umgeleitet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 19 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Der US-amerikanische Internetdienstleister Google hat nach Hongkong am Mittwoch nun in Taiwan seine zweite für den chinesischen Raum lokalisierte Version seiner Videoplattform YouTube gestartet. Kurz darauf wurde berichtet, dass die Regierung der Volksrepublik China den Zugang zu dem Videoangebot blockieren lässt. Dagegen sei Googles Dienst Blogspot, der seit Juni gesperrt war, wieder erreichbar sowie auch einige zuvor auf Yahoos Flickr blockierte Fotos, heißt es in Medienberichten.

Es wird vermutet, diese und andere Sperrungen könnten mit dem derzeit in Beijing stattfindenden 17. Parteitag der Kommunistischen Partei zusammenhängen. Die Motive, aus denen heraus in China Webseiten gesperrt und Blockaden aufgehoben würden, blieben meist im Dunkeln. Nun könne es sein, dass angesichts des Parteitags die Zensoren empfindlicher reagieren. Das tun sie ohnehin bereits bei Inhalten, die Taiwan, die Bewegung Falun Gong, Demokratiebestrebungen und Pornografie betreffen.

Darüber hinaus wird berichtet, Googles chinesische Suchmaschine google.cn, aber auch die Suchangebote von Microsoft und Yahoo würden blockiert und Suchanfragen innerhalb Chinas oder über chinesische Provider auf den Konkurrenten Baidu umgeleitet. Hier wird vermutet, die Blockade könne mit dem Treffen des US-Präsidenten George W. Bush mit dem Dalai Lama zusammenhängen. Dieses sowie die Ehrung des US-Parlaments, das dem Oberhaupt der tibetischen Buddhisten die höchste Auszeichnung für Zivilisten verlieh, hat für Spannungen mit der chinesischen Regierung geführt. (anw)