Studie: München festigt Position als Hightech-Standort

Nach der Branchenkrise in den Jahren 2001 bis 2003 habe die Informations- und Kommunikationswirtschaft in München wieder Tritt gefasst; auch weitere neue Arbeitsplätze sollen in den kommenden Jahren entstehen.

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Von
  • Jürgen Kuri

München hat seine Position als Hightech-Standort in den vergangenen Jahren einer Studie zufolge gefestigt. Nach der Branchenkrise im Gefolge des Platzens der New-Economy-Blase in den Jahren 2001 bis 2003 habe die Informations- und Kommunikationswirtschaft seit 2004 wieder Tritt gefasst und sei seither auf einem stabilen Wachstumskurs, ergab die Studie der Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern. Demnach stieg die Zahl der Branchenunternehmen in München und dem Umland seit 2004 um 21 Prozent von 22.683 auf 27.386 Firmen. Diese Unternehmen habe laut IHK mit knapp 385.000 fest angestellten und freien Mitarbeitern einen Umsatz von 74 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dies sei eine Steigerung von 5,1 Prozent gegenüber 2003, als zum letzten Mal die Zahlen erhoben wurden.

"Die Ergebnisse zeigen, dass die Unternehmen der Informations- und Kommunikationswirtschaft auch künftig einer der wichtigsten Wachstumsmotoren für die gesamte Region München sein werden", betonte IHK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Dörfler. Und Reinhard Wieczorek, Referent für Arbeit und Wirtschaft in München, fügte hinzu, vor allem der Mediensektor sei wegen seiner enormen Wirtschaftskraft von großer wirtschaftlicher Bedeutung.

Einige Hersteller, die besonders investitionsintensive Geschäfte betrieben, etwa Fabrikanten von Computerchips, hätten sich mit ihren Produktionsstätten allerdings aus Deutschland verabschiedet, meinte Dörfler. Ein Anzeichen dafür sei, dass sich das Investitionsvolumen in den letzten drei Jahren, während der Umsatz stieg, von 8,7 auf 7 Milliarden Euro zurückgegangen sei.

Insgesamt sei in der Branche eine positive Grundstimmung zu verzeichnen, 60 Prozent der Unternehmen erwarteten in den nächsten drei bis fünf Jahren einen weiteren Aufwärtstrend, hieß es bei der IHK. Jedes vierte Unternehmen wolle zudem Mitarbeiter einstellen, nur vier Prozent Arbeitsplätze abzubauen. 95 Prozent der Unternehmen seien zudem mit dem Standort München sehr zufrieden oder zufrieden. Nur Rund 10 Prozent dächten an einen Umzug; fast 90 Prozent der Unternehmen würden sich, trotz mancher Kritik an der Höhe kommunaler Abgaben und der Gewerbesteuer sowie am Personalkostenniveau wieder für Region München und Umland entscheiden. Das von den Firmen beklagte hohe Personalkostenniveau korrespondiert allerdings mit den wohl eher von den Mitarbeitern beklagten hohen Lebenshaltungskosten: Hier nimmt München neben Frankfurt ebenfalls einen Spitzenplatz in Deutschland ein, wie erst im Sommer wieder eine Studie des Londoner Beratungsunternehmens Mercer Human Resources Consulting ergab. (jk)