Mobilfunker 3 bietet Skype-Handy in GroĂźbritannien an
Das "3 Skypephone" auf Basis von Qualcomms BREW-Plattform kostet 50 Pfund für Prepaid-Kunden. Bis Jahresende soll es auch für 3-Kunden zum Beispiel in Österreich, Dänemark, Schweden und Italien erhältlich sein.
Ab Freitag, 2. November bringt der britische Mobilnetzbetreiber 3 ein Mobiltelefon, das für die Nutzung des VoIP-Dienstes und Instant Messaging (IM) von Skype vorbereitet ist, in die Läden. Kunden mit Laufzeitvertrag erhalten das Gerät umsonst, Prepaid-Kunden zahlen 50 Pfund (71 Euro) – unter der Voraussetzung, dass sie monatlich mindestens 10 Pfund auf ihr Guthabenkonto einzahlen. Vom Handy aus geführte VoIP-Telefonate oder IM zu anderen Skype-Kunden sind im Rahmen einer "fair use policy" kostenfrei.
Das 3 Skypephone getaufte Endgerät basiert auf der BREW-Plattform des US-Mobilfunkausrüsters Qualcomm, dessen Binary Runtime Environment for Wireless (BREW) zum Beispiel auch die Grundlage für Gaming-Funktionen für erschwingliche Handys für den Massenmarkt bietet. Auffällig am 3 Skypephone ist die zentrale Skype-Taste in der Cursor-Steuerung, die den Aufbau von VoIP-Verbindungen mit einem Knopfdruck ermöglicht.
Zur Ausstattung des 3 Skypephones zählen eine 2-Megapixel-Kamera, ein Display mit 176 × 220 Pixel und 18 Bit Farbtiefe. Mit 16 MByte ist der interne Speicher knapp bemessen, doch lässt sich die Speicherkapazität mittels bis 1 GByte großer microSD-Karten erweitern. Ferner hat das UMTS-fähige Handy Java, Internet-Browser und einen MP3-Player an Bord, es gibt Videostreams wieder und erlaubt Videotelefonate.
Keine Angaben macht der Anbieter dazu, ob ein UMTS-Beschleuniger wie HSDPA besitzt. Dies ist bei dem geringen Kaufpreis ebensowenig zu erwarten wie eine WLAN-Funktion. Damit binden sich Kunden, die das 3 Skypephone erwerben und Skype nutzen wollen, an den Mobilnetzbetreiber: Zahlreiche UMTS-Netzbetreiber untersagen die Nutzung SIP-basierter Dienste wie VoIP oder IM in ihren Geschäftsbedingungen. Allerdings unterbinden sie die SIP-Nutzung nach Erfahrung von heise online nicht immer überall. Wer VoIP über UMTS nutzen will, findet Alternativen zum Skypephone: Für Symbian-Handys ist eine VoIP-Software namens Fring erhältlich, Java-Handys lassen sich zum Beispiel mit Software von iSkoot VoIP-fähig machen.
Aus Sicht der Sunday Times ist der Launch des Skypephone ein Wiederbelebungsversuch für den schwächelnden britischen Carrier, der 2006 464 Millionen Pfund (662 Millonen Euro) Verluste eingefahren hatte: 3 UK verliere derzeit ein knappes Drittel seines Kundenstammes pro Jahr an die Wettbewerber. Unter den aktuell 4,1 Millionen 3-Kunden seien eine Million Karteileichen.
Bis zum Jahresende will die Hutchison-Tochter 3, die nicht in Deutschland aktiv ist, das Skypephone auch in seinen Niederlassungen in Australien, Österreich, Dänemark, Hongkong, Italien, Irland, Macau und Schweden anbieten. (ssu)