Virtualisierungsoffensive von Sun
Sun xVM ist eine umfassende Open-Source-Virtualisierungslösung. Die ersten Produkte sind ein auf Xen basierender Hypervisor und eine Management-Suite.
Auf der Oracle Open World hat Sun-Chef Jonathan Schwartz die ersten Produkte der Virtualisierungslösung Sun xVM angekündigt. Der Sun xVM Server ist ein Hypervisor, der direkt auf der Hardware läuft und auf Xen basiert. Er führt Windows-, Linux- und Solaris-Gastsysteme aus. Das Sun xVM Ops Center liefert die Infrastruktur zur Verwaltung des virtualisierten Rechenzentrums. Beide Lösungen sind Open-Source-Software; auf Openxvm.org soll eine Entwickler-Community entstehen.
In der Ankündigung betonte Schwartz den umfassenden Ansatz bei Sun: Virtualisierung à la Sun bedeute nicht bloß die Konsolidierung mehrerer Server auf einer Hardware, sondern beziehe auch Storage und Netzwerk mit ein. Gleichzeitig biete die Open-Source-Lösung von Sun die Möglichkeit, sich aus "proprietären Abhängigkeiten" zu befreien – wohl ein Seitenhieb auf VMware. Sun will laut Schwartz zwei Milliarden US-Dollar in die Entwicklung der xVM-Plattform investieren.
Mit den Prozessorherstellern AMD und Intel, den Serveranbietern Dell, Fujitsu-Siemens, HP und IBM, MySQL, Quest Software und Symantec hat Sun bereits eine Reihe prominenter Unterstützer gefunden. Im Rahmen der xVM-Entwicklung will das Unternehmen zudem eng mit Red Hat zusammenarbeiten. So unterstützt man die Red-Hat-Strategie Linux Automation, mit der der Linux-Distributor dafür sorgen will, dass für Red Hat Enterprise Linux zertifizierte Anwendungen in allen Umgebungen – auch als Software-Appliance in einer virtuellen Maschine – laufen (siehe Artikel Ein Linux für alle Fälle auf heise open). RHEL-basierte Appliances sollen sich auch unter Sun xVM einsetzen lassen. Außerdem wollen Sun und Red Hat gemeinsam an der libvirt arbeiten, einer Abstraktionsschicht für verschiedene Virtualisierungslösungen. (odi)