ACTA-Gegner greifen Webserver des Europaparlaments an
Hacker legten Webseiten des Europäischen Parlaments lahm, offenbar aus Protest gegen das umstrittene Anti-Piraterie-Abkommen ACTA.
Unbekannte Hacker legten am Donnerstag mit einer massiven DDOS-Attacke die Webseite des Europäischen Parlaments lahm. Das bestätigte das Büro des Sprechers des Parlaments gegenüber heise online. Der IT-Dienst des Parlaments hatte die Abgeordneten und deren Mitarbeiter per Rundmail über den Angriff informiert. Die gesamte Webseite europarl.europa.eu war über Stunden nicht erreichbar. Der Angriff dauerte vom Vormittag bis in die frühen Abendstunden.
Laut Informationen aus dem Büro eines Abgeordneten könnte die Unterstützung für das das umstrittene Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) der Grund sein, das gestern Vertreter der EU und 22 Mitgliedsstaaten unterzeichnet haben. In den vergangenen Tagen waren auch mehrere europäische Regierungen Ziel von Hackerangriffen wegen des umstrittenen Abkommens. Wegen der strafrechtlichen Bestimmungen in ACTA müssen die nationalen Regierungen das Abkommen selbst ebenfalls ratifizieren. Auf US-Blogs wurde bereits diskutiert, nach dem Erfolg der Proteste gegen die umstrittenen US-Gesetzentwürfe SOPA (Stop Online Piracy Act) und PIPA (Protect IP Act) gelte es nun, sich ACTA vorzunehmen. Das haben Hacker jetzt offenbar getan (ad)