AMD-CPUs haben 2010 weiter Marktanteile eingebüßt

Der Anteil von AMD-Prozessoren am gesamten Markt der Allzweck-Mikroprozessoren ist laut IHS iSuppli leicht von 12,2 auf 11,4 Prozent geschrumpft.

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Die Marktforscher der mittlerweile von IHS aufgekauften Firma iSuppli stellen in ihrer Einschätzung des weltweiten Marktes für Allzweck-Mikroprozessoren (General-Purpose Microprocessors) nur geringe Verschiebungen der Markanteile fest: 2010 erzielten Intel 81 Prozent, AMD 11,4 Prozent und sonstige Hersteller zusammen rund 7,5 Prozent des Umsatzes, der insgesamt rund 40 Milliarden US-Dollar betragen haben soll. Damit ist der gesamte Markt für die von iSuppli gezählten Prozessoren von 2009 zu 2010 um 25 Prozent gewachsen.

2009 hatte AMD angeblich noch 12,2 Prozent Marktanteil; auch nach den Schätzungen von IDC für den Markt nur der x86-CPUs hat AMD weiter an Anteil verloren. Intel hingegen hat um 0,4 Prozentpunkte zugelegt.

Laut IHS iSuppli konnten die bis auf Samsung nicht benannten "sonstigen Hersteller", zu denen unter anderem IBM (Power/PowerPC), Freescale (PowerPC), Oracle (UltraSparc) und Fujitsu (Sparc64) zählen dürften, ihren Marktanteil von 7,1 auf 7,5 Prozent steigern. Dazu hat angeblich vor allem das iPad beigetragen, in dem der von Samsung gefertigte Prozessor Apple A4 mit ARM-Rechenkern steckt.

Dieser Hinweis wirft allerdings Fragen auf: Denselben Prozessor verwendet ja etwa auch das iPhone 4, und in konkurrierenden Smartphones stecken ganz ähnliche Systems-on-Chip. Diese jedoch scheint iSuppli nicht als Allzweck-Mikroprozessoren (MPU) zu zählen, sondern eher als Mikrocontroller (MCU). Somit ist fraglich, welche Eigenschaft eines von iSuppli erfassten Mobilgeräts den darin enthaltenen Hauptprozessor zu einem Allzweck-Mikroprozessor werden lässt.

Die konkurrierenden Marktforscher von IDC und Gartner zählen übrigens "Media Tablets" nicht zu den Mobil-PCs, während etwa DisplaySearch das anders handhabt. Die neuen Gerätekategorien führen also dazu, dass man Marktanalysen zurzeit sehr genau studieren muss, um keine falschen Schlüsse zu ziehen.

Die Zahlen von IHS iSuppli – der schrumpfende Anteil von AMD und der wachsende Anteil sonstiger Prozessoren – liefern trotzdem Hinweise darauf, weshalb sowohl bei AMD als auch bei Intel wichtige Führungskräfte ihre Hüte nehmen mussten.

Marktforscher wie Gartner, IDC oder auch iSuppli veröffentlichen stets nur Auszüge aus ihren umfangreichen Tabellenwerken. Diese sind kostenpflichtig und dürfen auch in Auszügen nicht veröffentlicht werden. Zu den Schätzmethoden und zur Datenbasis machen die kommerziellen Marktforscher, die mit ihren kostenlosen Veröffentlichungen für sich werben, üblicherweise keine Angaben. Trotz der eigentlich also unsicheren Datenlage sind die Schätzungen von großer Bedeutung, weil es schlichtweg keine genaueren Zahlen gibt und die betroffenen Firmen deshalb ebenfalls damit argumentieren. (ciw)