AMD FX: Nachfolger Vishera passt in die Fassung AM3+
In der zweiten Hälfte diesen Jahres will AMD einen verbesserten Nachfolger der aktuellen FX-Prozessoren mit vier bis acht Piledriver-Kernen vorstellen.
Im Trubel und der Informationsfülle des Financial Analyst Day gingen bei AMD am Donnerstag einige Details unter, die das Unternehmen nun nachreicht. Dazu gehört etwa der Hinweis, dass der Nachfolger der im vergangenen Herbst vorgestellten FX-Prozessoren namens Vishera weiter in die Fassung AM3+ passen wird, also zumindest auf einigen der jetzt schon lieferbaren Mainboards läuft. Damit bestätigt AMD nun Informationen, die die türkische Webseite Donanim Haber bereits im November veröffentlicht hatte.
Vishera wird wie die FX-Prozessoren vier bis acht CPU-Kerne haben, also zwei bis vier Bulldozer-Module. Anders als beim aktuellen Zambezi-Chip gehören die Cores des Vishera aber nicht zur ersten Bulldozer-Generation Orochi, sondern zur verbesserten Piledriver-Version. Diese wird weiterhin in 32-nm-SOI-Technik von Globalfoundries Dresden gefertigt und soll "in der zweiten Hälfte des Jahres 2012" höhere Rechenleistung bringen.
Mit der Beibehaltung von AM3+ und somit auch HyperTransport 3.x wird eine sinnvolle Anbindung von PCI Express 3.0 schwierig, weil ein einziger PCIe-3.0-x16-Port bereits 16 GByte an Daten pro Sekunde überträgt. Ein kommender Chipsatz 1090FX mit USB-3.0-tauglicher Southbridge SB1060 könnte aber statt zweier PCIe-2.0-x16-Ports beispielsweise einen einzelnen PCIe-3.0-x16-Port anbinden, der sich optional in zwei PCIe-x8-Ports aufspalten lässt, so wie es Konkurrent Intel auch für die kommenden Ivy-Bridge-Prozessoren plant.
Mit der Entscheidung, die Fassung AM3+ und somit auch die HyperTransport-3-Verbindung zwischen CPU und Chipsatz-Northbridge beizubehalten, senkt AMD die Hürden für PC- und Mainboard-Hersteller, die keine grundsätzlich neuen Entwürfe herstellen müssen. Dass manche Endkunden von dieser Entscheidung profitieren, weil sie ihre vorhandenen Computer mit schnelleren FX-Chips aufrüsten können, ist für AMD von untergeordneter wirtschaftlicher Bedeutung: Bastler und Schrauber kaufen nur einen Bruchteil der ausgelieferten Prozessoren, wichtig sind große Stückzahlen im OEM-Markt. (ciw)