AMD Gizmo: Sparsames Bastler-Mainboard mit Coreboot statt BIOS
AMD stellt mit dem Gizmo ein kleines Mainboard mit x86-APU und Coreboot-Firmware vor, welches den Einstieg in die Entwicklung von Embedded Systems oder Hobby-Projekten erleichtert.
AMD lädt ein in die GizmoSphere: Das soll eine Community werden rund um ein kleines Mainboard mit dem x86-Kombiprozessor G-T40E, das die US-Firma Sage Electronic Engineering entwickelt hat und bei Pounce Electronics fertigen lässt. Ein wenig hat man sich anscheinend vom Raspberry Pi inspirieren lassen, doch das Einsteiger-Kit kostet immerhin 199 US-Dollar ohne Steuern und Versand. Dafür erhält man aber auch ein komplettes Paket, das außer dem Mainboard unter anderem noch ein passendes Netzteil, eine Experimentierplatine (Explorer Board) mit LC-Display, eine Zifferntastatur und vor allem ein JTAG-Debugger-Modul enthält – sowie alle nötigen Kabel. Bisher kann man das Gizmo-Board nur in den USA per E-Mail bestellen, "bald" soll ein Vertrieb gefunden sein.
Eine Besonderheit des Gizmo ist die Coreboot-Firmware SageBIOS, die auch Betriebssysteme wie Linux oder Windows laden können soll. Im Paket enthalten ist auch eine 30-Tage-Probeversion der Entwicklungsumgebung SageEDK, die vor allem im Zusammenspiel mit dem Debugger-Modul SmartProbe bei Fehlersuche und Tests hilft. 20 Stunden Nutzungszeit sind im Preis enthalten.
Das Explorer Board bringt außer dem erwähnten LC-Display auch Schnittstellen wie SPI und I2C, GPIO-Pins und einen Schrittmotor-Controller mit.
Auf der GizmoSphere-Webseite veranstaltet AMD auch Bastelwettbewerbe, will aber Projekte vorstellen und Support leisten.
Der G-T40E ist eine Embedded-Version des AMD C-60, der in Netbooks zum Einsatz kam. Statt 9Â Watt TDP nennt AMD fĂĽr den G-T40E nur 6,4Â Watt TDP. FĂĽr das gesamte Gizmo Board verspricht AMD zirka 10Â Watt TDP, inklusive dem Chipsatz A55E (Hudson) und Zusatzbauteilen wie dem Realtek-Soundchip, dem Ethernet-Controller (RTL8111DL: 1Â GBit/s) sowie 1Â GByte DDR3-SDRAM. Die APU soll 52,8Â GFlops leisten; 44,8Â GFlops davon steuern die 80 Shader der Radeon-GPU bei, die sich per OpenCLÂ 1.1 nutzen lassen, sofern fĂĽr das jeweilige Betriebssystem passende Treiber vorhanden sind. Die SSE-Einheiten der beiden Bobcat-Kerne leisten bei 1Â GHz 8Â GFlops bei einfacher Genauigkeit (Single Precision). (ciw)