AVM beendet Produktion seines ersten ISDN-Profi-Controllers

Das ISDN-Arbeitspferd, AVMs aktiver Controller B1, hat sein letztes Gnadenbrot erhalten. Das Produktionsende nimmt aber im Grunde das Ende des ISDN-Netzes vorweg, das einst für moderne Sprach- und Datenkommunikation stand.

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25 Jahre lang hatte AVM seinen Profi-Controller für ISDN-Anschlüsse, die B1 genannte Steckkarte, im Programm. Nun hat der Berliner Hersteller die Produktion eingestellt. Der laut Unternehmensangaben meistgekaufte aktive ISDN-Controller galt zur Blütezeit des ISDN-Netzes als Referenzprodukt. Den Support will AVM noch bis Ende 2014 aufrechterhalten.

Mit dem B1-Controller, der zunächst als ISA-Steckkarte und später für PCI-Steckplätze oder auch USB-Anschlüsse erhältlich war, begründete AVM Ende der 80er Jahre seine Martkposition als Kommunikationshersteller. Die Basis dafür war unter anderem eine lange Zeit von AVM selbst gepflegte Transputer-CPU, die den Standard-ISDN-Chipsätzen anderer Hersteller manche Spezialitäten voraus hatte. Die Steckkarte verrichtete oft in Projektgeschäften ihren Dienst, etwa bei der Steuerberatungsgenossenschaft Datev oder der Postbank, die darüber Datex-P-Verbindungen aufbauten oder schlicht Faxdokumente verschickten.

Der nach Herstellerangaben weltweit meistgekaufte aktive ISDN-Controller kam zunächst als gewichtige ISA-Steckkarte in den Handel. Hier zeigt Anfang der 1990er Jahre AVM-Mitgründer und Technikleiter Peter Faxel den ISDN-Controller B1.

Das Produktionsende nimmt aber im Grunde das Ende des ISDN-Netzes vorweg, das einst für moderne Sprach- und Datenkommunikation stand. Die Telekom und andere Netzbetreiber lassen die Technik langsam zu Gunsten von reinen IP-Anschlüssen mit VoIP-Telefonie ausklingen. AVM gibt als zusätzlichen Grund für das Produktionsende der B1-Karte an, dass einzelne Bauteile schon eine Weile nicht mehr lieferbar sind. So sei die Herstellung schon in den letzten Jahren schwierig gewesen. Die kleine Schwester Fritz!Card PCI behält AVM aber weiter im Portfolio. (dz)