Abofallen: T-Mobile USA muss bluten

Mindestens 90 Millionen Dollar muss der US-Zweig von T-Mobile zahlen, weil er betrügerische Abofallenbetreiber nicht gestoppt, sondern an den Entgelten mitverdient hat.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 79 Kommentare lesen
T-Mobile USA

(Bild:  Screenshot t-mobile.com)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Die US-amerikanische Mobilfunktochter der Deutschen Telekom muss ihre mangelnde Wachsamkeit gegenüber betrügerischen SMS-Abofallenbetreibern teuer bezahlen. Die Federal Trade Commission, die zentrale Wettbewerbsaufsicht der USA, hat am gestrigen Freitag gemeldet, dass sie sich mit T-Mobile USA über eine Strafzahlung von mindestens 90 Millionen Dollar (umgerechnet rund 74 Mio. Euro) geeinigt hat.

Die FTC hatte im Juli 2014 gegen T-Mobile geklagt. Grund: Die Telekom-Tochter hatte per SMS ausgelöste Entgelte für typische Abofallen an ihre Kunden weitergereicht. Es ging dabei um Dienste wie Flirt-Tipps, Horoskope und Promi-Klatsch. T-Mobile habe den betrügerischen Charakter der Angebote ignoriert, obwohl es schon früh Hinweise darauf gegeben habe. Stattdessen habe der Mobilfunkprovider an den kostenpflichtigen SMS mitverdient und auf diese Weise "Hunderte Millionen Dollar" unrechtmäßig eingenommen, so die Aufsichtsbehörde.

T-Mobile-Chef John Legere hatte die Vorwürfe damals abgestritten und der FTC Lobbyarbeit zugunsten der großen Mitbewerber auf dem Mobilfunkmarkt in den USA vorgeworfen.Die Telekom-Tochter steht in der Branche an vierter Stelle. Mit niedrigpreisigen Tarifen setzt sie die Marktführer AT&T und Verizon unter Druck. (psz)