Afrimakers: Maker für Afrika

Die Initiative HacKIDemia hat die Kampagne Afrimakers gestartet. Ziel ist die Verbesserung der dortigen Bedingungen durch konkrete Projekte, die ihren Ursprung in der Maker-Bewegung haben.

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Von
  • Olaf Göllner

Die Initiative HacKIDemia hat auf der Finanzierungsplattform Indiegogo die Kampagne Afrimakers gestartet. Ziel ist die Finanzierung eines Mentoren-Programms in Afrika, um die dortige Bevölkerung von der Maker-Bewegung profitieren zu lassen. Die Mentoren unterrichten elektrotechnische Grundlagen und starten Projekte, die sich mit den lokalen Problemen hinsichtlich sauberes Wasser, Energie und Bildung auseinandersetzen.

Die technische Grundausrüstung wird durch eine sogenannte HacKIDemia Maker Box gestellt. Darin finden sich ein Raspberry Pi für Programmierarbeiten, vier Arduinos für die Arbeit mit verschiedenen Sensoren und zwei Makey-Makeys als universelle Eingabegeräte. Fünf Feuchtigkeits- und Temperatursensoren, zwei Pulsmesser, ein Farb- und ein Kohlenmonoxid-Detektor sind ebenso wie eine Grundausstattung für RFID-Technik, tragbare Elektronik (Lily Pad Kit) und natürlich Lötwerkzeug enthalten. Zudem gibt es Steckbretter und eine Basisausstattung in Form von Elektronikbauteilen. Auch sind diverse Unterrichtsmaterialen vorhanden, welche die Wiederverwertung alter Elektronik oder den Bau technischer Hilfsmittel demonstrieren.

Die HacKIDemia Maker Box enthält kostengünstiges Werkzeug für Maker und Raspberry Pi, Arduino und Makey-Makey für die Umsetzung eigener Projekte.

(Bild: Hackidemia, Lizenz CC BY-NC)

Mit der Maker Box ausgestattete Werkstätten arbeiten dann mit Mentoren zusammen, welche regional die Arbeit an Projekten begleiten und ihr Wissen weitergeben. Zusätzlich helfen sie an anderen Orten ebenfalls Mentoren auszubilden und Begegnungsstätten zu schaffen.

HacKIDemia betreibt weltweit Standorte, wo besonders Kinder und Jugendliche technisches Grundlagenwissen erlernen.

(Bild: Hackidemia, Lizenz CC BY-NC)

Laut Hackidemia lassen sich mit dem angestrebten Ziel von 50.000 US-Dollar Fördergeld insgesamt vierzig Mentoren ausbilden, welche dann an insgesamt sieben Standorten ihr Wissen vermitteln. Die einzelnen Projekte fokussieren dabei zuerst die besonderen Bedürfnisse ihres Standortes. So soll etwa Solarzellen-Technik in schwachen Infrastrukturen die Stromversorgung verbessern. Andere Projekte beschäftigen sich mit der Erkennung von Umweltgiften oder dem Bau eines Mikroskops aus einer Webcam, mit dem sich dann beispielsweise die Trinkwasserqualität untersuchen lässt.

Mentoren unterrichten dann Grundlagenkurse in Schulen und den neu gegründeten HacKIDemia-Standorten.

(Bild: Hackidemia, Lizenz CC BY-NC)

In einem ersten Pilotprojekt in Nigeria gelang es den Mitarbeitern von Hackidemia ein Team von fünfzig Mentoren zu bilden und damit insgesamt 400 Kinder in technischen Grundlagen zu unterrichten. Weiterhin wurden dabei Partnerschaften mit zehn lokalen Schulen geschlossen. Die Mentoren hatten davor keine Erfahrung im Unterricht mit Kindern oder der Arbeit mit Mikroelektronik gesammelt. Die Ausbildung ist nicht ausschließlich auf Kinder ausgerichtet, die Kampagne versteht sich generationsübergreifend.

Die besondere Schwierigkeit liegt in den hohen Anschaffungskosten für Produktionsmittel wie 3D-Drucker, Laser-Cutter und Computer-Komponenten. Daher konzentriert sich das Afrimaker-Projekt auf bezahlbare und vergleichsweise günstige Mikrocontroller als Einstieg. Ein Schirmherr der Initiative ist der Astronaut Dan Barry. (ogo)