Algorithmen und Nutzer-Bewertungen als Mittel gegen Twitter-Angriffe
Der Kurznachrichtendienst Twitter wird häufig für Beleidigungen und Bedrohungen missbraucht. Mit technischen Mitteln und Nutzerhilfe ließe sich das Problem zumindest abmildern.
- Sascha Mattke
Anfang Februar musste selbst der CEO einräumen, dass Twitter häufig für persönliche Angriffe missbraucht wird. Konsequent dagegen vorzugehen, ist keine leichte Aufgabe. Experten sehen jedoch durchaus Möglichkeiten, berichtet Technology Review.
Strengere Regeln für eine bislang weitgehend regellose Community bergen die Gefahr, einige Nutzer zu vergraulen. Andererseits, meint Clay Shirky, Associate Professor an der New York University: „Dieses Thema nicht anzugehen, wäre gefährlicher, als es anzugehen. Der Grund dafür ist schlicht, dass die Sympathien der Öffentlichkeit eher bei den Opfern als bei den Tätern liegen werden.“
Deutlich schwieriger ist die Frage, auf welche Weise Twitter Beleidigungen und Bedrohungen Einhalt gebieten könnte. Mit Maschinenlernalgorithmen sei es möglich, anstößige Beiträge zu erkennen, erklärt Jerry Zhu, Associate Professor für Informatik an der University of Wisconsin-Madison. Allerdings gibt es nicht nur explizite Gemeinheiten, sondern auch geschickt versteckte – und die könne heutige künstliche Intelligenz kaum aufdecken.
Eine weitere Möglichkeit wäre deshalb, die Nutzer bei solchen Bewertungen mit einzubeziehen: Sie könnten darüber abstimmen, ob ein Beitrag als missbräuchlich anzusehen ist oder nicht. Außerdem könnten Nutzer, die bereits einige Twitter-Namen gesperrt haben, ihre Liste anderen Opfern von Online-Angriffen zur Verfügung stellen.
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(sma)