Amazons US-Logistikzentren: 15.000 Roboter im Einsatz

Amazon stellt seine neue Generation von Logistikzentren vor, in denen Mensch und Roboter gemeinsam arbeiten. Insgesamt sollen 15.000 Roboter von Amazons Tochter Kiva zum Einsatz kommen.

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Amazon

(Bild: dpa, Peter Endig/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

In den Lagern des Onlinehandelsriesen Amazon sind inzwischen 15.000 Lagerhaus-Roboter des 2012 übernommenen Herstellers Kiva tätig. Das gab der Konzern anlässlich der Einweihung einer neuen Generation von Logistikzentren bekannt.

In diesen Zentren sollen laut Amazon neben den Kiva-Modellen auch weitere Technik wie der Roboterarm „Robo-Stow“ zum Einsatz kommen – der Computerworld zufolge handelt es sich um das Modell M-2000iA vom japanischen Hersteller Fanuc, der Lasten bis zu 1200 Kilogramm bewegen kann. Bislang sollen die Roboter aber keine Menschen ersetzen, sondern ihre Arbeit effizienter machen. So werden etwa Laufwege gespart, indem die Kiva-Roboter Regale mit Waren zu ihren menschlichen Kollegen transportieren, die dann bestellte Produkte herausnehmen und verpacken.

Die Kiva-Roboter transportieren Regale mit Produkten zu den Mitarbeitern. Die suchen die bestellten Produkte raus und verpacken sie.

(Bild: Kiva)

Amazon betont ferner, dass allein für das US-Weihnachtsgeschäft 80.000 Saisonarbeitskräfte eingestellt worden sein, 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon sollen "Tausende“ auch in reguläre Arbeitsverhältnisse übernommen werden, was der Konzern aber nicht weiter bezifferte.

Ob es auch zukünftig so bleibt, dass die Roboter die Menschen nicht ersetzen, ist noch offen. Streiks wie in Deutschland, bei denen die Dienstleistungsgewerksschaft Verdi um Tarifverträge streitet, wären mit automatisierten Lagern zumindest Vergangenheit. Ebenfalls verfassen Roboter auch keine imageschädlichen Erfahrungsberichte wie den kürzlich im Guardian erschienenen Artikel mit dem Titel "Obdachlos zu sein ist besser als für Amazon zu arbeiten“. Darin erhebt eine ehemalige Amazon-Mitarbeiterin unter anderem den Vorwurf rigider Überwachung.

Mit der Amazon Picking Challenge schreibt der Konzern jedenfalls schon mal einen Robotik-Wettbewerb aus, bei dem die Roboter einzelne Artikel in einem Regal voller Produkte erkennen, herausgreifen und woanders ablegen sollen. Bislang braucht Amazon dafür noch menschliche Arbeitskraft. (axk)