Analogtelefone für Voice over IP

Der Berliner Tk-Spezialist AVM (Halle 13, Stand C48) baut sein Angebot an kombinierten ISDN- und DSL-Boxen aus. Ab April kommt die neue Fritz!Box für 119 Euro in den Handel, ein DSL-Router mit DSL-Modem und Firewall. Daran lassen sich PCs per USB oder über zwei Ethernet-Buchsen anschließen. Mit der wenig später erhältlichen Fritz!Box Fon präsentiert AVM zur CeBIT erstmals eine Tk-Anlage für Voice over IP (VoIP) auf der Basis eines DSL-Modems.

FRITZ!Box Fon bietet mit einem USB- und zwei Ethernet-Anschlüssen mehrere Optionen, um PC, Notebook oder auch ein kleines Hausnetz an den DSL-Anschluss zu koppeln. Der Clou ist, dass man angeschlossene Analogtelefone nicht nur für herkömmliche Wählverbindungen über ISDN nutzen kann, sondern auch für VoIP-Gespräche über DSL. Die Vermittlung erfolgt nach dem SIP-Verfahren (Session Initiation Protocol), das viele VoIP-Geräte nutzen. Die Sprachqualität variiert je nach Verbindungsgeschwindigkeit und Kompression -- in einem ersten Test auf der CeBIT ließ sich ein Mobiltelefon problemlos anwählen, doch lag die Klangqualität unter dem (hohen) Niveau der herkömmlichen Festnetz-Telefonie. Die Box passt die Qualität der Sprachverbindung durch Wahl der Kompressionsrate automatisch der verfügbaren Datenrate an. Traffic Shaping soll zudem Übertragungsaussetzer vermeiden, indem es Sprachverbindungen auch bei stockendem Datenfluss bevorzugt behandelt.

Im Sommer folgt die um Bluetooth erweiterte Fritz!Box Blue für 159 Euro. Dank Kompressionsverfahren bei der Bluetooth-Übertragung soll laut AVM damit auch eine drahtlose Nutzung der neuen T-DSL-1000-Anschlüsse ohne Geschwindigkeitseinbußen möglich sein -- die sind ohne Kompression nicht zu vermeiden, da Bluetooth in der aktuellen Version für "nur" maximal 723,2 kBit/s ausgelegt ist. Über kabelgebundene Verbindungen zu PCs lassen sich auch höhere Kapazitäten der DSL-Anschlüsse ausschöpfen (bis 8 MBit/s). (Christian Just) / (dz)