Angebliche News-Manipulation: Facebook-Chef Zuckerberg soll vor US-Senat Stellung beziehen

John Thune, Vorsitzender des für das Internet zuständigen US-Senatsauschusses, will von Mark Zuckerberg Informationen darüber, wie Trending Topics in seinem Unternehmen verarbeitet werden.

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John Thune - Vorsitzender des für das Internet zuständigen US-Senatsauschusses

John Thune während einer Anhörung im Handelsausschuss (Archiv)

(Bild: thune.senate.gov)

Lesezeit: 2 Min.

Facebook-Mitarbeiter sollen die Funktion "Trending Topics" so manipulieren, dass Berichte mit konservativem Einschlag hinausfallen. Das Social Network hat das zwar bereits dementiert, aber einen US-Senator lässt das keine Ruhe. Er verlangt von Facebook-Chef Mark Zuckerberg eine ausführliche Stellungnahme zu dem Problem.

John Thune, Vorsitzender des Handelsausschusses des US-Senats, meint in einem Brief an Zuckerberg, jede Einflussnahme auf einer an sich neutralen Social-Media-Plattform sei ein Vertrauensbruch und verletze die Werte eines offenen Internets. Als Republikaner, die als konservativ eingeschätzt werden, dürfte Thune die Nachricht über vermeintliche Manipulation von Themen auf Facebook aber auch aus anderem, eher parteiischem Grund sauer aufgestoßen sein.

Der Handelsausschuss ist zuständig für gesetzgeberische und juristische Belange rund um Internet, Verbraucherschutz und Medien. In dieser Rolle will Thune von Zuckerberg unter anderem wissen, wie das Team strukturiert ist, das sich mit Trending Topics befasst, wie die Mitglieder geschult werden und nach welchen Richtlinien sie vorgehen. Der Facebook-Chef soll darlegen, wie in seinem Unternehmen den Manipulationsvorwürfen nachgegangen wird und ob Entscheidungen der News-Auswahl nachvollziehbar protokolliert werden – insbesondere jene, in denen es um Themen geht, die für Konservative interessant sind.

Die Funktion "Trending Topics" soll widerspiegeln, welche Ereignisse gerade die Nutzer interessieren; sie ist zugleich ein wichtiger Kanal, über den Nachrichten sie erreichen. Die Funktion steht derzeit nur in Englisch zur Verfügung, über eine deutsche Fassung ist noch nichts bekannt. Facebook-Manager Tom Stocky hatte betont, Manipulationen daran seien nach den internen Richtlinien verboten und es gebe technische Barrieren dagegen. (anw)