Anonymous veröffentlicht Dokumente aus Kundus-Ausschuss

Unbekannte sind nach eigenen Angaben in einen Server des Deutschen Bundestages eingedrungen und haben vertrauliche Dokumente aus dem Ausschuss veröffentlicht, der den Luftangriff im afghanischen Kundus untersucht.

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Von
  • dpa

Die Hackergruppe Anonymous ist nach eigenen Angaben in einen Server des Bundestages eingedrungen und hat als vertraulich eingestufte Unterlagen aus dem Kundus-Untersuchungsausschuss ins Internet gestellt. Der Grünen-Abgeordnete Omid Nouripour, der Mitglied des Gremiums war, sagte der dpa am Mittwoch, es handele sich um authentische Unterlagen. Er habe dort aber bisher nichts gesehen, was Leben gefährden würde.

Der Bundestag erklärte auf Anfrage, man sei dabei, den Sachverhalt zu untersuchen. Es sei noch unklar, ob es sich nicht einfach um zusätzliche Papiere aus dem Abschlussbericht handele, sagte eine Sprecherin. Der Kundus-Ausschuss untersuchte einen von der Bundeswehr initiierten Luftangriff in Afghanistan, bei dem mehr als 140 Menschen starben, darunter viele Zivilisten.

[Update: Wie ein Sprecher des Bundestags dem Nachrichtenmagazin Spiegel mitteilte, waren die Dokumente bereits veröffentlicht. Eine kurze Recherche von heise online ergab, dass sogar die Dateinamen mit denen in diesem Dokument übereinstimmen.] (vbr)