Apple löscht falsche App-Store-Kritiken
Bislang gilt das Kommentarfeld in den Online-Software-Läden des Konzerns weitgehend als Wilder Westen. In einem Fall soll Apple nun über 16.000 Fake-Reviews gelöscht haben. Entwickler können das selbst nicht.
Apple scheint bei der Bewertungsfunktion im iOS App Store die Zügel stärker anzuziehen. Wie das IT-Blog TechCrunch berichtet, hat der Konzern offenbar damit begonnen, bei manchen Apps größere Mengen an offensichtlich falschen oder Spam-artigen Nutzerkritiken zu löschen.
So hatte die Anwendung "Better Fonts Free", ein Tool, mit dem sich gegen Bezahlung zusätzliche Schriftarten nachinstallieren lassen sollen, bis vor kurzem über 20.000 Bewertungen. Diese seien über Nacht auf rund 4000 geschrumpft. Da Entwickler selbst keine Reviews löschen können, muss Apple selbst hier eingegriffen haben.
Der App Store leidet seit langem unter dem Problem, dass es recht leicht möglich ist, Bewertungen zu fälschen. Im Internet bieten Dienste an, dies für einen Entwickler gegen Bezahlung zu erledigen. Das soll dann mehr Kunden anlocken.
Entwickler selbst können wiederum nicht auf Kommentare reagieren, sie sind – auch fehlerhaften – Bewertungen ausgeliefert. Es ist allerdings möglich, Probleme mit einer Bewertung an Apple zu melden oder diese als "nicht hilfreich" zu markieren.
Apple hatte in den vergangenen Jahren Entwickler davor gewarnt, Bewertungen zu manipulieren – weder persönlich noch indirekt über Marketingfirmen. Selbst in letzterem Fall sei es möglich, die Mitgliedschaft im Apple-Entwicklerprogramm zu verlieren.
Der Konzern hatte kürzlich damit begonnen, die redaktionelle Kuration im App Store auszudehnen. Zudem soll es mit iOS 8 weitere Verbesserungen im App Store geben. So können bald auch kurze Videos eingebunden sowie Software-Pakete verkauft werden. (bsc)