Arbeitsministerin Nahles nimmt Uber aufs Korn

Das US-Startup Uber schere sich nicht um die Absicherung seiner Fahrer, kritisiert Bundesarbeitsministerin Nahles. Und um Steuern drücke sich das Unternehmen in Europa auch so weit wie möglich.

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Fahrdienst Uber

(Bild: dpa, Britta Pedersen)

Lesezeit: 1 Min.

Bundesarbeitsministerin Nahles hat den US-amerikanischen Fahrdienst-Vermittler Uber heftig kritisiert. "Die Firma kümmert sich nicht darum, ob und wie ihre Arbeitnehmer sich sozial absichern“, sagte Nahles gegenüber der Wirtschaftswoche. Zudem zahle Uber in Europa so wenig Steuern wie möglich, fügte sie hinzu.

"Das können wir nicht dauerhaft akzeptieren“, findet Andrea Nahles zum Thema Uber.

(Bild: BMAS/Knoll)

Mit seinem kurzfristig orientierten Geschäftsgebahren verzerre das Unternehmen den Wettbewerb und bürde der Allgemeinheit die Lasten sozialer Absicherung auf. "Das können wir nicht dauerhaft akzeptieren“, so die Ministerin. Zugleich appellierte sie aber auch an die Verbraucher. Diese hätten es in der Hand, mit ihren Klicks auf Alternativen zu setzen.

Uber-Chef Travis Kalanick scheint allerdings trotz des massiven Gegenwinds nicht willens, das Geschäft in Deutschland aufzugeben. Er brachte Partnerschaften mit Städten inklusive gemeinsamer Entwicklung von Mobilitätsvisionen ins Spiel und versprach zugleich, stärker auf die hiesigen Behörden zuzugehen. Aktuell müsse Uber wegen vielerorts noch laufender Gerichtsverfahren erst abwarten, welche Anforderungen der deutsche Gesetzgeber stelle. Es gehe auch darum, "besser zu verstehen, wie Deutschland tickt."

Genug Kapital in der Kriegskasse für eventuelle Durststrecken hat das Unternehmen allemal: Über die Ausgabe einer Wandelanleihe sicherte sich Uber kürzlich 1,6 Milliarden US-Dollar von Investoren. Damit besorgte sich das Unternehmen bereits mehr als 4 Milliarden US-Dollar, den Großteil davon in weniger als zwei Monaten. Das ist ein Rekord für Startups. Wie schnell Uber das Geld verbraucht, ist bislang aber nicht bekannt. (axk)