Asien zieht Ericsson herunter

Japan ist nach den USA der zweitwichtigste Markt für den schwedischen Telecomausrüster. Die Schwäche der dortigen Währung machte dem Unternehmen im zweiten Quartal zu schaffen.

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Von
  • dpa

Der schwedische Telecomausrüster Ericsson hatte im zweiten Quartal mit einem schwachen japanischen Yen zu kämpfen. Zudem drückte der Ausstieg aus einigen Geschäftsfeldern auf das Ergebnis. Der Umsatz stagnierte bei 55,3 Milliarden schwedischen Kronen (6,4 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Experten hatten mit einem leichten Anstieg gerechnet. Auf vergleichbarer Basis – also auch ohne Währungseffekte – wäre der Erlös um 6 Prozent gestiegen.

Ericsson-Chef Hans Vestberg führte dies vor allem auf den neuen Kurs der japanischen Regierung zurück. Diese drückt gemeinsam mit der Notenbank den Wert der japanischen Währung Yen nach unten, um die Exportchancen der eigenen Unternehmen zu erhöhen. Da der Wert der anderen Währungen im Gegenzug steigt, bleibt Unternehmen wie Ericsson für ihre verkauften Produkte in Japan weniger in ihrer Bilanz übrig. Japan ist nach den USA der zweitwichtigste Markt für die Schweden. In den Vereinigten Staaten konnte Ericsson ebenso wie in Europa zulegen.

Unter dem Strich verdiente der Konkurrent von Alcatel und Nokia mit 1,5 Milliarden schwedischen Kronen rund ein Viertel mehr als vor einem Jahr. Vor allem deutlich gesunkene Zinsaufwendungen sowie der höhere operative Gewinn wirkten sich positiv aus. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten hatten allerdings mit einem deutlich höheren Gewinn gerechnet. Der Überschuss wäre ohne die Kosten für den Verkauf von Sparten stärker gestiegen. Diese belasteten das Quartalsergebnis mit fast einer Milliarde Kronen. (anw)