Bericht: Erste Patentansprüche gegen Google-Tablet Nexus 7

Nokia meint einem Bericht zufolge offenbar, dass das von Google vorgestellte Android-Tablet lizenzpflichtig ist, und lädt zu Verhandlungen ein.

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Googles neues Android-Tablet ist noch nicht auf dem Markt, hat aber schon eine Nummer im Patentzirkus: In verschiedenen Medien wird über mögliche Ansprüche spekuliert, die Patentinhaber an das Nexus 7 richten könnten. Ganz vorne in der Warteschlange steht offenbar Nokia. Weder Google noch Hersteller Asus gehörten zu den über 40 Lizenznehmern der Finnen, erklärte ein Nokia-Sprecher gegenüber dem britischen Fachdienst The Inquirer, demzufolge es vermutlich um Patente für den WLAN-Standard IEEE 802.11 geht. Google und Asus haben dazu bisher keine Stellungnahme abgegeben.

Nokia ist in den globalen Patentauseinandersetzungen kein Unbekannter, aber bisher auch nicht mit besonderer Aggressivität aufgefallen. So ist der Ton, den der Sprecher hinsichtlich möglicher Verstöße anschlägt, auch moderat: Wer noch keine Lizenz für standardrelevante Patente habe, solle mit Nokia verhandeln. Zuletzt hatten die Finnen allerdings gezeigt, dass sie auch anders können und mit einer Klage gegen HTC, RIM und Viewsonic eine Duftmarke gesetzt. Für den schwer angeschlagenen Handyriesen könnte sich der wertvolle Patentschatz als letzter Ausweg erweisen.

Verschiedene Branchengrößen machen Ansprüche gegen Googles Betriebssystem Android geltend, das den Smartphone-Markt dominiert. Der Zankapfel Android steht so etwa im Mittelpunkt der Patentverfahren, die etwa Microsoft und Apple gegen die frischgebackene Google-Tochter Motorola und andere Hersteller führen. Der Suchmaschinenkonzern hatte den US-Handyhersteller wegen seines Patentportfolios übernommen, das er nun gegen die Konkurrenz ins Feld führt. Dabei ist Google offenbar so erfolgreich, dass sich die US-Wettbewerbshüter schon Sorgen machen, der ganze Patentzirkus schade am Ende noch der Wirtschaft. (vbr)