Bericht: Panasonic kauft sich bei Olympus ein
Gehen Olympus und Panasonic eine Allianz ein? Laut Agenturberichten könnte Panasonic zum größten Anteilseigner bei dem angeschlagenen Kamerahersteller werden.
Offenbar bereitet sich Panasonic darauf vor, den angeschlagenen Kamerahersteller Olympus mit bis zu 50 Milliarden Yen (508 Millionen Euro) zu unterstützen. Das berichtet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle. Panasonic würde damit zum größten Anteilseigner bei Olympus werden.
Das TV-Geschäft von Panasonic schwächele, die Japaner erhofften sich aus der Allianz mit Olympus neue Einnahmequellen im Medizinbereich, berichtet Kyodo. Olympus wiederum bekomme die finanziellen Mittel zur Neustrukturierung.
Panasonic will laut dem Bericht die Medizintechnik zum Kernbereich ausbauen. Denkbar wäre, dass die Japaner Olympus mit Bildsensoren und hochauflösenden Monitoren für Magen-Darm-Endoskope beliefern. Olympus habe hier einen weltweiten Marktanteil von 70 Prozent. Außerdem könnten beide Unternehmen eng im Fotobereich zusammenarbeiten. Auf Anfrage von heise Foto wollte Olympus die Kyodo-Meldung weder bestätigen noch kommentieren.
Im vergangenen Oktober war bekannt geworden, dass Olympus bei mehreren Übernahmedeals alte Anlagenverluste in Höhe von knapp 118 Milliarden Yen durch überhöhte Kaufpreise verschleierte. Olympus musste den Betrag aus der Bilanz nehmen, das riss ein tiefes Loch in die Bücher: Im vergangenen Geschäftsjahr machte das Unternehmen einen Verlust von etwa 50 Milliarden Yen. Im Jahr zuvor hatte der Kamerahersteller noch einen satten Gewinn angegeben. Unter frischer Führung wagt der Konzern nun einen Neuanfang. Neuer Firmenchef ist der Medizintechnik-Experte Hiroyuki Sasa. (ssi)