Bericht: Samsung will Blackberry übernehmen
Der Smartphone-Marktführer spricht einem Agenturbericht zufolge mit Blackberry über eine mögliche Übernahme. Dabei sollen es die Südkoreaner auf das Patentportfolio der Kanadier abgesehen haben.
Der südkoreanische Elektronikriese Samsung ist offenbar aktuell an einer Übernahme des kanadischen Wettbewerbers Blackberry interessiert. Die Koreaner hätten Blackberry kürzlich in dieser Angelegenheit kontaktiert, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine anonyme Quelle sowie eingesehene Dokumente. Ein Ziel sei dabei das starke Patentportfolio des kanadischen Herstellers
In der vergangenen Woche sollen sich Top-Manager der beiden Unternehmen getroffen haben. Samsung habe eine Preisspanne von 13,35 bis 15,49 US-Dollar pro Aktie vorgeschlagen, heißt es weiter. Damit wären die Koreaner bereit, bis zu 7,5 Milliarden US-Dollar für Blackberry hinzublättern. Das sind rund 30 Prozent mehr als der Börsenwert. Nach Bekanntwerden der Übernahmeabsichten zog der Kurs der Blackberry-Aktie erwartungsgemäß um bis zu 30 Prozent an.
Der Smartphone-Pionier Blackberry hat schwere Zeiten hinter sich. Während das Unternehmen früher für den Inbegriff des Smartphones stand, ist der Marktanteil des einst stolzen Herstellers inzwischen auf weniger als ein Prozent geschrumpft. Auch im Business-Bereich, lange die Domäne der Kanadier, sind iPhone und Android-Smartphones mittlerweile recht erfolgreich.
Der vor gut einem Jahr angetretene Konzernchef John Chen konnte den freien Fall stoppen und will das Unternehmen als Dienstleister für das Internet of Things sowie im Gesundheitswesen neu erfinden. Das zumindest hatte Chen noch auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas angekündigt. Ende vergangenen Jahres hatten die beiden Unternehmen eine Kooperation vereinbart, Blackberrys BES soll nun auch Samsungs Sicherheitsarchitektur Knox unterstützen.
Update 15.01.2015, 00:20 Uhr:
Blackberry hat den Bericht zurückgewiesen. Das Unternehmen führe mit Samsung keine Gespräche über ein mögliches Übernahmeangebot, teilte Blackberry als Reaktion auf den Reuters-Bericht mit. Darüber hinaus will der Hersteller die Gerüchte nicht weiter kommentieren. (vbr)