Bildungsausgaben: 10-Prozent-Ziel noch weit entfernt

10 Prozent des Bruttoinlandproduktes will Deutschland bis 2015 für Bildung ausgeben. Ein Bericht des Statistischen Bundesamtes vom Mittwoch zeigt jedoch, dass dieses Ziel noch weit entfernt ist.

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Von
  • Jobst-H. Kehrhahn

Deutschland ist trotz steigender Ausgaben für Bildung noch weit vom selbst gesteckten Ziel entfernt, die gesamtstaatlichen Aufwendungen für Bildung und Forschung bis 2015 auf 10 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) zu steigern. Das geht aus einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes vom Mittwoch hervor. 2006 habe der Anteil bei etwa 8,5 Prozent gelegen, 2007 seien es nach vorläufigen Berechnungen nur 8,4 Prozent gewesen, erläuterten die Statistiker.

Auch im internationalen Vergleich schneidet Deutschland bei den Bildungsausgaben schlecht ab: Beim OECD-Bericht "Bildung auf einen Blick", der sich nur auf einen Teil des Bildungsbudgets bezieht, liege Deutschland mit 4,8 Prozent des BIPs deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 5,7 Prozent, so die Mitteilung des Statistischen Bundesamts.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan sieht Deutschland trotzdem "auf einem guten Weg", räumt aber ein, dass noch viel zu tun bleibe. "Das 10-Prozent-Ziel können wir dann erreichen, wenn auch Länder, Kommunen und die Wirtschaft ihre Ausgaben weiter steigern", heißt es in einer Pressemeldung vom Mittwoch. "Mit den im Koalitionsvertrag vereinbarten zusätzlichen 12 Milliarden Euro für Bildung und Forschung geht die Bundesregierung sehr deutlich in Vorleistung."

Laut Statistischem Bundesamt haben Bund, Länder und Gemeinden in diesem Jahr 97,9 Milliarden Euro für Investitionen in die Bildung veranschlagt. Das seien rund 4 Prozent mehr, als im Vorjahr geplant war. Zudem stelle der Staat nach dem Zukunftsinvestitionsgesetz von 2009 bis 2011 noch insgesamt 8,7 Milliarden Euro zusätzlich für die Bildung zur Verfügung. (keh)