Biometrisches Armband fürs Krankenhaus

US-Forscher haben ein biometrisches System entwickelt, mit dem Medizingeräte Patienten automatisch erkennen können.

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Momentan müssen Pfleger und Ärzte im Krankenhaus selbst dafür sorgen, dass die Identitäten ihrer Patienten nicht durcheinandergebracht werden. Der Computerwissenschaftler Cory Cornelius vom Dartmouth College in New Hampshire will mit einem neuen Verfahren Abhilfe schaffen: Eine Uhr-ähnliche Komponente misst die sogenannte Bioimpedanz einer Person und erkennt diese dann automatisch, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Das Gerät, das die eindeutige Antwort des Körpers auf schwache elektrische Signale auswertet, könnte medizinische Geräte wie Blutdruckmessmanschetten mitteilen, an welchem Träger sie gerade sitzen und die Werte dann passgenau an eine elektronische Patientenakte senden. Die Bioimpedanz am Handgelenk einer Person unterscheidet sich teils deutlich, weil sie von der individuellen Zusammensetzung von Knochen, Muskeln und Blutgefäßen abhängt.

Eine automatische Nutzererkennung durch solche Hardware hätte auch außerhalb des Krankenhauses viele praktische Vorteile: Ein Haushalt könnte beispielsweise ein Fitness-Überwachungsgerät miteinander teilen und das Authentifizierungsverfahren nutzen, um einzelne Familienmitglieder zu unterscheiden, damit jeder seine eigene digitale Ergebnistabelle erhält. "Wir haben das System anfangs an uns selbst getestet", sagt Cornelius. Mittlerweile seien aber Experimente mit 46 Freiwilligen gelaufen.

Im Test wurden insgesamt 80 weitere Messungen von jeder Person durchgeführt, um die Genauigkeit der ermittelten Profile zu überprüfen. Wenn man den Pool der 46 Freiwilligen in familiengroße Gruppen zwischen zwei und fünf Personen unterteilte, ließen sich die Nutzer mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 bis 90 Prozent unterscheiden. Wird gleichzeitig auch noch der Umfang des Handgelenks gemessen, steigt die Genauigkeit um weitere Prozentpunkte.

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(bsc)