Bitcoin-Börsen: Gelöste Sperren und das Ringen um Zulassungen

Die Bitcoin-Börse Mt. Gox nimmt die Abhebungssperre für US-Dollar zurück und verspricht ein stabileres Transfersystem. Ebenfalls wurden Probleme mit den US-Behörden ausgeräumt. Derweil bemühen sich andere Bitcoin-Börsen um staatliche Anerkennung.

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Die weltgrößte Bitcoin-Börse Mt. Gox hat ihre vor rund zwei Wochen verhängte Abhebungssperre für US-Dollar wieder aufgehoben. Laut einer Mitteilung will das in Tokyo sitzende Unternehmen die Zeit genutzt haben, um ein neues System für Geldtransfers zu testen. Dabei sollen auch neue Bankpartner mit an Bord sein. Insgesamt verspricht die Börse mehr Stabilität und Verlässlichkeit bei allen Transaktionen.

Gleichzeitig weisen die Betreiber darauf hin, dass zunächst noch ein Auftragsstau bei den US-Dollar-Abhebungen herrsche, der aus der zweiwöchigen Unterbrechung resultiert. Dieser müsse erst abgebaut werden, bevor das System in voller Geschwindigkeit arbeiten könne. Mt. Gox hatte die Sperre mit technischen Problemen aufgrund einer zu hohen Zahl an Transaktionen begründet.

Neben technischen Problemen hatte Mt. Gox auch mit US-Behörden zu kämpfen: So fror die US-Heimatschutzbehörde Mitte Mai die Konten von Mt. Gox beim Zahlungsabwickler Dwolla ein, weil die Börse ihre US-Vertretung offenbar nur unzureichend für Währungsgeschäfte angemeldet hatte. Mit einer Registrierung bei der US-Finanzaufsicht FinCEN konnte das Problem offenbar Ende Juni aus der Welt geschafft werden, wie das Bitcoin Magazine berichtete. Mt. Gox gründete dafür eine neue Niederlassung im US-Bundesstaat Delaware. Die FinCEN hatte im März Geschäfte mit Bitcoin unter das Geldwäschegesetz gestellt.

Derzeit bemühen sich auch weitere Bitcoin-Börsen um Anerkennung staatlicher Regulierer. Wie das Londoner Finanzblatt City A.M. meldet, streben in Großbritannien acht Bitcoin-Firmen, darunter die nach Handelsvolumen weltweit zweitgrößte Bitcoin-Börse Bitstamp, einen offiziellen Status als Finanzdienstleister an. Die Unternehmen bemühten sich derzeit um Anerkennung seitens der britischen Finanzaufsicht FCA – diese beschäftige sich dem Bericht nach aber noch mit der Frage, wie von staatlicher Seite überhaupt mit der virtuellen Währung umzugehen sei. Laut City A.M. war die FCA zu keinem Kommentar in der Sache bereit.

In Deutschland strebt aktuell der Bitcoin-Marktplatz Bitcoin.de eine Zulassung von der Bankenaufsicht BaFIN an. Bitcoin.de plant, eine eigene Börse mit Handelssystem und Bankpartnern zu etablieren. Derzeit laufe aber noch der Genehmigungsprozess, wie Gründer Oliver Flaskämper heise online mitteilte. (axk)