Breko will Glasfaser-Ausbau weiter mit Milliardeninvestitionen vorantreiben
Der Bundesverband Breitbandkommunikation stellt auf dem bayerischen IT-Gipfel sein Engagement beim Glasfaserausbau und seine künftigen Investitionspläne vor – und wendet sich erneut gegen Regulierungsferien für die Telekom.
Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) hat auf dem bayerischen IT-Gipfel in München am gestrigen Freitag die Rolle seiner Mitgliedsunternehmen beim Breitband-Ausbau mit Glasfasernetzen im größten Flächenland der Bundesrepublik dargestellt. Alfred Rauscher, Vorstandsmitglied des Breko und Geschäftsführer des Glasfaseranbieters R-Kom in Regensburg, erklärte in München, der Breitbandausbau erfolge in Deutschland vor allem durch die alternativen Netzbetreiber. Diese hätten laut aktuellen Zahlen des Wissenschaftlichen Arbeitskreises für Regulierung bei der Bundesnetzagentur hierzulande bislang mehr als 55 Prozent aller TK-Investitionen gestemmt.
Die bundesweit mehr als 100 alternativen Netzbetreiber des Breko wollen ihre Anstrengungen fortsetzen und bis zum Jahr 2018 deutschlandweit mehr als 9 Milliarden Euro investieren. Der größte Teil davon soll in den Aufbau "ultraschneller Glasfasernetze" fließen. Konkret wollen die Unternehmen 11,2 Millionen Haushalte und Unternehmen – das sind rund 73 Prozent der Haushalte außerhalb der Ballungsräume – bis 2018 mit Highspeed-Anschlüssen versorgen. Details seiner Glasfaser-Offensive für Bayern will der Breko der bayerischen Staatsregierung am 19. Mai vorstellen.
Telekom kann zumindest in Bayern auf Regulierungsferien hoffen
In diesem Zusammenhang warnte der Breko vor einer Regionalisierung der Regulierung, über die Medienberichten zufolge derzeit in Bayern nachgedacht wird. Mit deren Einführung könnte die Deutsche Telekom in bestimmten Regionen – vor allem in den geschäftlich lukrativen Großstädten und Ballungsräumen – aus der Regulierung entlassen werden.
Diesem Ansinnen stellt sich der Breko erneut entgegen. Der Ex-Monopolist verfüge nach Zahlen des WIK-Instituts noch immer über einen marktbeherrschenden Anteil von mehr als 85 Prozent bei den Anschlüssen. Ohne Regulierungszügel, so die Befürchtung des Breko, könnte der Konzern die kleineren Unternehmen schnell verdrängen. Von der Bundesregierung hatte sich die Telekom schon sehr vernehmlich Regulierungsferien erhofft, zunächst aber kein Gehör gefunden.
Eine solche Entwicklung in Bayern dürfte im Kontext mit einer Initiative der CSU stehen. Diese hatte während der Koalitionsverhandlungen im Herbst 2013 auf eine Lockerung der Regulierung gedrängt. Die Koalition sollte der Bundesnetzagentur aufgeben, bei der Regulierung "verstärkt eine regionale Betrachtung" anzustellen. Wo ausreichend Infrastrukturwettbewerb herrsche, müsse auf Regulierung verzichtet werden. (dz)